Kultur
Autor Thomas Chatterton Williams: US-Linke fördern Rassismus
GDN -
Der US-Schriftsteller Thomas Chatterton Williams hat den US-Linken vorgeworfen, rassistische Tendenzen in den USA unwillentlich zu befördern. Es werde eine Welt errichtet, "in der jeder eine ethnische Identität beanspruchen darf, außer heterosexuelle, weiße Männer. Früher oder später werden diese Leute die Nase voll haben und sagen: `Wisst ihr was, ich habe auch eine Identität, die wird euch aber nicht gefallen`", sagte Williams der "Welt" (Samstagausgabe).
Auf diese Weise würden viele Menschen geradezu zum Rassismus erzogen, so Williams. "Viele werden irgendwann merken, dass sie am linken Diskurs nur teilnehmen dürfen, wenn sie sich unentwegt entschuldigen und still Solidarität zum Ausdruck bringen, und wenn sie davon die Nase voll haben, kehren sie zu ihrer eigenen Identitätsgruppe zurück." "Antirassismus geht allzu häufig von denselben Grundannahmen aus und zieht am Ende allzu häufig dieselben Schlussfolgerungen wie Rassismus", sagte Williams. Dazwischen müsse es einen Bereich geben, "in dem dieser Essenzialismus keine Rolle spielt. Das bedeutet aber, dass wir viele Gewohnheiten ändern müssen, angefangen bei der Sprache. Die Farbbegriffe, die wir alltäglich benutzen, verstärken dieses Denken." Williams hatte zuletzt mit einem Meinungsbeitrag in der "New York Times" für eine Debatte gesorgt. In diesem hatte er Ta-Nehisi Coates, einen der populärsten Sprecher schwarzer Identitätspolitik, angegriffen. Williams ist mit seiner Autobiografie "Losing My Cool" bekannt geworden. Derzeit arbeitet er an einem Buch über das ethnische Miteinander in den USA.
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