Finanzen
Deutsche Wirtschaft kritisiert Renten-Pläne der Union
GDN -
Führende Vertreter der deutschen Wirtschaft haben die Bundesregierung vor teuren Renten-Beschlüssen gewarnt und die Pläne der Union kritisiert. Die in den Unionsparteien geforderte Anhebung der Mütterrenten "wäre eine äußerst schwere Belastung für die Rentenfinanzen", sagte Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe).
Die Kosten würden aufwachsend bis zum Jahr 2030 bei etwa sieben Milliarden Euro pro Jahr liegen. "Damit wird der gesamte Einspareffekt der Rente mit 67 aufgebraucht", sagte Hundt. Auch der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Otto Kentzler, kritisierte die geplante Anhebung der Mütterrenten. Die Ausweitung der Kindererziehungszeiten vor 1992 für künftige Rentnerinnen "würde vor allem die vorwiegend ab Ende dieses Jahrzehnts in Rente gehenden Mütter besserstellen, die in der Mehrheit gut im familiären Kontext im Alter abgesichert sind", sagte Kentzler der Zeitung. Auch die geplante Zuschussrente steht in der Kritik: Sie missachte den Grundsatz der gesetzlichen Rentenversicherung, "dass die spätere Rente von der Höhe der eingezahlten Beiträge abhängt. Das schwächt die Akzeptanz der Rentenversicherung, anstatt sie zu stärken", betonte Arbeitgeberpräsident Hundt. Der Chef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Hans Heinrich Driftmann, sagte der Zeitung: "Ich sehe die aktuellen Entwicklungen in der Rentendebatte mit Sorge. Hier werden viele neue, teure Leistungen ohne eine solide Gegenfinanzierung diskutiert."
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