Sport
Kritik an Nationalmannschaft wegen rassistischen Begriffen
GDN -
Nach einem Bericht über die Verwendung rassistischer Begriffe im Kreis der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gibt es Kritik aus der Politik. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) sagte der "Bild": "Nationalspieler, die sich gegenseitig so bezeichnen, geben ein schlechtes Vorbild ab für die vielen Jugendlichen auf deutschen Sportplätzen und die Fans in den Stadien. Selbst wenn es scherzhaft gemeint gewesen sein sollte, dürfen solche Ausdrücke niemals fallen."
Laut eines Berichts des "Spiegel" hatten Nationalspieler des WM-Kaders sich gegenseitig als "Kanake" und "Kartoffel" bezeichnet. "Ich erwarte, dass der DFB die Vorkommnisse aufarbeitet und auch etwas unternimmt gegen die offenbar vorhandene Grüppchenbildung im Team", sagte Pistorius zu "Bild". Auch Stephan Mayer (CSU), Staatssekretär im Bundesinnenministerium, äußerte sich kritisch: "Die Nationalspieler müssen mit Sicherheit keine persönlichen Freunde sein, aber derartige Grüppchenbildungen sind für den gemeinsamen Erfolg mit Sicherheit nicht förderlich", sagte Mayer zu "Bild". Doris Schröder-Köpf (SPD), Landtagsabgeordnete und Beauftragte für Migration in Niedersachsen, sagte zu "Wenn diese Berichte zutreffen, zeigt es, dass dort eine Form von Selbstabgrenzung stattfindet und weniger Gemeinschaft und Integration, als man uns erzählt hat. Das wäre traurig, weil die Nationalelf ein Vorbild an Integration sein sollte." Der frühere Grünen-Chef Cem Özdemir erklärte gegenüber "Für unsere Nationalmannschaft gilt wie für alle: Entscheidend ist nicht, wo Du herkommst, sondern wo Du hin willst und was Du auf dem Platz leistest." So sei es auch in der deutschen Gesellschaft. "Das entsprechende Regelwerk haben wir dafür. Es nennt sich Grundgesetz mit all seinen Freiheiten und Pflichten."
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