Finanzen

Flughafenverband rechnet mit Ausfällen auch im Herbst

(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Flugpassagiere müssen sich nach Worten des Präsidenten des Flughafenverbands (ADV), Fraport-Chef Stefan Schulte, auch in den kommenden Monaten auf Probleme im Luftverkehr einstellen. "Es wird auch im Herbst noch Verspätungen und Ausfälle geben", sagte Schulte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben).
"Es sollte zumindest besser werden als im chaotischen Sommer. Wir sind auf dem richtigen Weg, aber es sind längst noch nicht alle Probleme gelöst", erklärte der Chef des Frankfurter Flughafens. Die Verantwortlichen bei den Fluggesellschaften, der Luftsicherung und den Flughäfen würden unter Hochdruck daran arbeiten, die Probleme abzustellen. Schulte sieht die größten Probleme in der Branche beim Mangel an Fluglotsen und Flugstraßen: "Es müssen deutlich mehr Fluglotsen eingestellt und in die Ausbildung gebracht werden." Zudem sei die Regulierung des Luftraums einer der stärksten Engpässe. "Wir brauchen zusätzliche Flugkorridore neben, über oder unter den bestehenden", forderte der ADV-Präsident. Er sagte auch: "An allen Flughäfen brauchen wir weitere Kapazitäten. Die Nachfrage der Reisenden nach Mobilität steigt weiter." Düsseldorf brauche dringend eine Kapazitätserhöhung, "um die beiden Startbahnen effizienter nutzen zu können". Das sei ein ganz wichtiges Projekt für Nordrhein-Westfalen, sagte Schulte. "In München warten wir auf die dritte Bahn." Auch andere Flughäfen würden für kleinere Projekte entscheidende Planfeststellungsverfahren durchlaufen. "In Frankfurt haben wir die vierte Bahn, jetzt kommt Terminal 3. Damit haben wir genug Kapazitäten für die nächsten zehn bis 20 Jahre." Schulte dringt auf eine Reform bei der Organisation von Sicherheitskontrollen. Eine Optimierung der Prozesse bei den Luftsicherheitskontrollen sei dringend erforderlich, sagte er. "Passagier- und Handgepäckkontrollen dürfen nicht länger zum Flaschenhals in unseren Terminals werden", fügte Schulte an. "Die großen Flughafenbetreiber sind in der Lage, schneller zu investieren. Sie sind bei der Beschaffung von Kontrolltechnik nicht an Haushaltsgrundsätze oder Fristen gebunden. Wir brauchen andere, flexiblere Abläufe", erklärte Schulte. Man müsse die Ausschreibungen für die Sicherheitsdienstleister so gestalten, dass es einen Anreiz gebe, zu Stoßzeiten mehr Personal einzusetzen. "So ist man bereits in Amsterdam, Brüssel und London vorgegangen. Dort verlaufen die Kontrollen deutlich schneller als bei uns", sagte Schulte. "Auch wenn die großen Flughäfen bereit sind, Verantwortung von der Bundespolizei zu übernehmen, ist es klar, dass die Sicherheitsstandards auch künftig vom Bund bestimmt werden."
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