Finanzen
Parkettindustrie leidet unter Handwerkermangel
GDN -
Deutschlands Parkettindustrie hat trotz des anhaltenden Baubooms hierzulande Absatzprobleme. "Die Neubauten sind heute durch hohe Grundstücks-, Baustoff- und Dienstleisterkosten oft schon so teuer, dass am Ende kaum noch Geld für hochwertige Bodenbeläge übrig bleibt", sagte Peter M. Hamberger, der Geschäftsführende Gesellschafter der Hamberger Industriewerke, der "Welt am Sonntag".
Das Hauptgeschäft mache die Branche längst im Bereich Renovierung und Modernisierung. "Aber auch da gibt es einen limitierenden Faktor: den Handwerkermangel. Es gibt nicht genügend professionelle Verleger", klagte Hamberger. "Und das Thema Do-It-Yourself ist heute längst nicht mehr so ausgeprägt wie noch vor einigen Jahren - übrigens eine Entwicklung, die parallel zum Siegeszug des Smartphones eingesetzt hat. Die Leute werden bequemer und verlegen selbst immer weniger Parkett." 2017 ist die Produktion der deutschen Parkettindustrie daher um gut vier Prozent auf 7,5 Millionen Quadratmeter gesunken, meldet der Verband der deutschen Parkettindustrie (vdp). Und auch das erste Quartal 2018 hat kaum Besserung gebracht. Zumal die Kunden zunehmend auf Vinyl-Böden ausweichen. "Die sehen Parkett mittlerweile sehr ähnlich, sind dabei aber billiger", beschrieb Hamberger. Auch der Parketthersteller Haro, der zu den Hamberger Industriewerken gehört, bietet mittlerweile entsprechende Produkte - mit wachsenden Absatzzahlen. "Mittlerweile liegt der Anteil der Designböden schon bei zehn Prozent - und er wächst jedes Jahr deutlich zweistellig." Gute Geschäfte macht Haro nach eigenen Angaben auch mit WC-Sitzen.
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