Finanzen
Banken-Präsident fürchtet Finanzierungsschwierigkeiten
GDN -
Der Präsident des Bundesverbandes der deutschen Banken, Hans-Walter Peters, warnt vor drohenden Finanzierungsschwierigkeiten im Falle einer Krise. "Jetzt geht es darum, dass unsere Banken endlich wieder profitabel werden. Sonst wird es schwierig, die Unternehmen zu finanzieren, sollte Deutschland in eine Rezession rutschen", sagte Peters der "Welt am Sonntag".
Zudem fürchtet er, dass die hiesigen Institute durch die strenge Regulierung im globalen Wettbewerb noch stärker abrutschen könnten: "Die europäischen Banken mussten deutlich länger neue Vorschriften umsetzen und tun dies immer noch. So haben sie keine Chance gegen die Amerikaner", so Peters. Die Regulierung müsse deshalb auf Widersprüche oder zu viel bürokratische Lasten überprüft werden. "Das ist wichtig für unsere Wirtschaft." Grundsätzlich sei der Finanzsektor aber deutlich widerstandsfähiger als vor zehn Jahren. "Wir sind heute viel besser gegen Krisen geschützt", sagte Peters. Die deutschen Banken hätten mehr Eigenkapital und deutlich weniger Risiken in den Bilanzen. "Falls trotzdem eine Bank irgendwo auf der Welt fällt, dürfte das deutlich weniger dramatische Auswirkungen haben. Alle Marktteilnehmer sind besser auf ein solches Szenario vorbereitet und die internationale Abstimmung wurde grundlegend verbessert." Anzeichen für eine Krise sieht der Berenberg-Chef aktuell nicht: "Schon seit zwei Jahren gibt es immer wieder die Befürchtung einer großen Korrektur am Aktienmarkt." Bislang sei sie aber ausgeblieben, weil die fundamentalen Fakten stimmten: Die Unternehmen würden wachsen, machten Gewinne und seien dadurch für Anleger attraktiv. "In den nächsten zwei Jahren sehe ich deshalb keine große Korrektur und schon gar keine Krise", so Peters.
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