Reisen
Gewerkschaften schließen Bahnstreiks nicht aus
GDN -
In der bevorstehenden Tarifrunde bei der Deutschen Bahn könnte es später im Jahr zu Streiks kommen. Die Gewerkschaften wollen den Bahnvorstand ungeachtet der wirtschaftlichen Schwierigkeiten nicht schonen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montagsausgabe).
"Niemand kann erwarten, dass wir auf dieses Druckmittel verzichten. Streiks bleiben für uns eine Option", sagte der Vorsitzende der Verkehrsgewerkschaft EVG, Alexander Kirchner, der FAZ. "Der Personalmangel ist eine Ursache für die negative Entwicklung, die der Bahnvorstand jetzt beklagt." Die Bahn habe massive Probleme, Mitarbeiter zu finden. "Auch in der angespannten Lage sind unsere Forderungen nach besseren Einkommen und Arbeitsbedingungen daher berechtigt", sagte Kirchner, der auch stellvertretender Bahn-Aufsichtsratsvorsitzender ist. Die Bahn-Tarifverträge laufen Ende September aus. Die EVG und die Lokführergewerkschaft GDL haben ihre Forderungen vorgelegt. Beide verlangen im Kern 7,5 Prozent mehr Lohn für insgesamt 154.000 Eisenbahner in Deutschland - die EVG verbunden mit einer Ausdehnung ihres Tarifmodells, welches eine Wahl zwischen Geld, Urlaub und Arbeitszeitverkürzung erlaubt, sowie mit einer besseren betrieblichen Altersversorgung. Die GDL fordert höhere Schichtzulagen und feste Besetzungsnormen für Personenzüge. Die Tarifverhandlungen der EVG mit der Bahn beginnen am 11. Oktober, die der GDL einen Tag später. Die Bahn strebt mit den konkurrierenden Gewerkschaften "gleiche Ergebnisse für gleiche Berufsgruppen" an. "Wir hoffen auf einen Tarifabschluss vor Weihnachten", sagte Kirchner.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.