Finanzen
Studie: Versicherer gehen bei Geldanlagen stärker ins Risiko
GDN -
Versicherungskonzerne gehen bei der Geldanlage stärker ins Risiko, als bisher üblich. Eine Studie des Vermögensverwalters Blackrock, über die das "Handelsblatt" berichtet, zeigt, dass die Versicherer dabei sind, ihre Portfolios grundlegend umzubauen.
Es sei überraschend gewesen, zu sehen, wie sehr die Risikobereitschaft der Versicherer im laufenden Jahr zugenommen habe, sagte Patrick Liedtke, der bei Blackrock das europäische Versicherungsgeschäft leitet. "Heute sind die Assekuranzen bereit, viel stärker ins Risiko zu gehen als noch vor zwei, drei Jahren." Trotz der seit Jahren anhaltenden Niedrigzinsphase veränderten die großen Assekuranzen früher nur sehr behutsam ihr Anlageverhalten. Für die Branche kommt die aktuelle Entwicklung einer Zäsur gleich. Noch 2017 hatten weltweit lediglich neun Prozent der Befragten angegeben, das Risiko in ihren Anlageportfolios innerhalb der nächsten zwölf bis 24 Monate anheben zu wollen. Ein Jahr später ist die Stimmung umgeschlagen. Inzwischen wollen 47 Prozent der mehr als 370 Topmanager, die an der Umfrage teilnahmen, stärker ins Risiko gehen. "Ein wichtiger Grund ist dabei sicher der wachsende Druck, eine angemessene Rendite zu erzielen, weil Anlagen in Rentenpapieren immer weniger Zinsertrag abwerfen", so Liedtke. Zudem seien viele Versicherer optimistisch, was das makroökonomische und geopolitische Umfeld angeht. "Donald Trump twittert zwar immer noch, aber es hat sich bei den Managern ein gewisser Gewöhnungseffekt eingestellt, und die Branche reagiert darauf weniger aufgeregt", sagte der Blackrock-Experte. Um eine höhere Rendite zu erzielen, investieren die Versicherungen in den kommenden Jahren vor allem verstärkt in alternative Analgen wie Private Equity, Infrastruktur und private Kreditfonds.
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