Reisen
Anbindung an Bahn-Fernverkehr an mehreren Flughäfen verschlechtert
GDN -
An mehreren wichtigen deutschen Flughäfen hat sich die Anbindung an den Bahn-Fernverkehr deutlich verschlechtert. Das geht aus der Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, über welche das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" berichtet.
Demnach sank die Zahl der Fernzug-Abfahrten am Flughafen Düsseldorf von 51 im Jahr 2000 auf 37 im vergangenen Jahr. In Leipzig/Halle fuhren 2002 noch 34 Intercity-Züge pro Werktag ab, im vergangenen Jahr nur noch 16. Am Flughafen Köln/Bonn sank die Zahl der Fernzüge pro Werktag von 16 pro Werktag im Jahr 2004 auf 13 im vergangenen Jahr. Am Flughafen Berlin-Schönefeld hatte es bis 2006 einen Fernverkehrs-Anschluss gegeben – mit 16 Eurocity-Stopps pro Tag. Der Berliner Hauptstadtflughafen (BER) soll den Angaben des Verkehrsministeriums zufolge nach seiner Eröffnung lediglich an die neue zweistündliche IC-Linie 17 Warnemünde/Rostock-Berlin-Dresden angebunden werden. Lediglich am Frankfurter Flughafen stieg die Zahl der Abfahrten an Wochentagen von 80 im Jahr 1999 auf 177 im vergangenen Jahr. Schuld an den Reduzierungen und Stilllegungen von Fernverkehrshalten an deutschen Flughäfen seien neben der Nachfrage "Konflikte in der Trassierung der Züge" und die "Umsetzung neuer Verkehrskonzepte", heißt es in der Ministeriumsantwort. Der Grünen-Verkehrspolitiker Matthias Gastel forderte Konsequenzen aus den neuen Zahlen. "Mancherorts wurden mit hohem Aufwand Fernverkehrsbahnhöfe errichtet und damit in der Öffentlichkeit hohe Erwartungen geweckt, die mehr und mehr enttäuscht werden", sagte der Bundestagsabgeordnete dem RND. "Solche Bahnhöfe laufen Gefahr, als unsinnige Investitionsgräber zu enden." Die Flughäfen müssten nicht durch Fernzüge, sondern durch Regionalzüge erschlossen werden: "Die meisten Fernreisenden hingegen wollen in die Innenstadtlagen. Daher müssen diese Verbindungen verstärkt werden – auch, um damit die Anzahl der Inlandsflüge zu reduzieren."
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