Finanzen
Werberin Heumann kritisiert Werbeverhalten von Unternehmen
Einerseits machten sich Unternehmen Sorgen, in einem digitalen Umfeld von Fake News und Hassparolen nicht selbst beschmutzt zu werden. Andererseits gäben sie ihre Werbebudgets unverdrossen zu großen Tech-Konzernen wie Facebook und Google. Heumann nahm auch zu dem Appell von Julia Jäkel Stellung. Die Chefin des Hamburger Verlagshauses Gruner + Jahr hatte vor einem Jahr an die werbetreibende Wirtschaft appelliert, ihr Werbeverhalten zu überdenken – und damit nicht zuletzt die Qualitätsmedien zu stärken. "Vielleicht ist es dann eine politische Frage, vielleicht brauchen wir eine Art Demokratieabgabe. Oder man muss Qualitätsmedien tatsächlich über Stiftungen finanzieren", sagte Heumann dazu. Die Werberin glaubt fest an die Zukunft der Qualitätsmedien. "Schauen Sie sich nur an, wie etwa die Marke "Tagesschau" auch bei jüngeren Zielgruppen wieder gewinnt, unabhängig vom Medium TV." Zudem zeigte sich Heumann sich als Verfechterin der Marke Demokratie. "Ich würde überhaupt gern politisch arbeiten", so Heumann. Die neuen Populisten seien doch Gewinner einer Krise politischer Repräsentation insgesamt. "Sie brauchen gar nicht viel zu tun, nur die Unzufriedenen einzusammeln. Darauf würde ich gern Einfluss nehmen", so die Werberin. Sie denke an die Marke Demokratie, die Marke Europa, die Marke "Aufklärung". Es gehe darum, "deutlich zu machen, was für unglaubliche Werte wir hier haben, die wir im Begriff sind, leichtfertig wegzuwerfen", so Heumann.
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