Finanzen
Nachfrage nach Baukindergeld sinkt deutlich
GDN -
Die Nachfrage nach dem sogenannten Baukindergeld ist in den vergangenen Wochen deutlich gesunken. Direkt nach der Einführung des Zuschusses am 18. September stellten bundesweit 9.574 Familien den entsprechenden Antrag bei der zuständigen KfW-Förderbank (38. Kalenderwoche), berichtet die "Süddeutschen Zeitung" (Wochenendausgabe).
Danach sank die Zahl der wöchentlichen Anträge rapide. Zuletzt waren es nur noch 2.810. Das geht aus einer kleinen Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion und des zuständigen Abgeordneten Markus Herbrand an die Bundesregierung hervor, über die die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Insgesamt seien bisher 24.399 Anträge eingegangen, schreibt Staatssekretär Markus Kerber aus dem von CSU-Chef Horst Seehofer geführten Bundesministerium für Inneres, Bau und Heimat an die FDP. Der Zuschuss sei für insgesamt 43.015 Kinder beantragt worden. Die mit Abstand meisten Familien, die in selbstgenutztes Wohneigentum investieren, hätten ein oder zwei Kinder. Je mehr Kinder in Familien leben, desto unerschwinglicher werde Wohneigentum Von Familien mit mehr als fünf Kindern seien nur 44 Anträge eingegangen, berichtet die Zeitung weiter. CDU, CSU und SPD haben im Koalitionsvertrag vereinbart, dass Familien und Alleinerziehende, die erstmals Wohneigentum erwerben oder bauen und bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreiten, einen staatlichen Zuschuss von 1.200 Euro jährlich pro Kind bekommen. Das Baukindergeld wird über zehn Jahre gezahlt. Die Anträge können seit dem 18. September 2018 und bis 2021 gestellt werden. Im Bundeshaushalt sind für das Baukindergeld von 2018 bis 2021 rund 2,7 Milliarden Euro vorgesehen. Damit könnten den Kalkulationen zufolge 550.000 Familien Baukindergeld erhalten. Vor allem die CSU hatte mit Blick auf die Landtagswahl in Bayern auf die Einführung des Baukindergelds gedrängt. Trotz der zurückgehenden Anträge verteidigt das CSU-geführte Ministerium den Zuschuss. "Der Zeitpunkt für die Eigenheimförderung ist günstig", schreibt der zuständige Staatssekretär Kerber. Das Baukindergeld könne "den negativen Trend von Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser aufhalten und die Nachfrage verstetigen". Im Gegensatz zur früheren Eigenheimzulage, die ersatzlos gestrichen worden war, sei das Baukindergeld "zielgenauer gestaltet, da ausschließlich Familien mit Kindern gefördert werden", schreibt Kerber weiter.
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