Finanzen

Unternehmen fürchten Verschärfung des Handelskonflikts mit Trump

Donald Trump
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Fast jedes zweite Unternehmen in Deutschland fürchtet eine Verschärfung des Handelskonflikts mit den USA. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) unter 1.111 deutschen Firmen hervor, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" (Montagsausgabe) berichten.
So rechnen 44 Prozent der befragten Unternehmen mit einer weiteren Verschärfung des Handelsstreits zwischen der EU und den USA, während 34 Prozent dies nicht tun. Besonders pessimistisch sind kleine Unternehmen mit bis zu 49 Mitarbeitern. 48 Prozent rechnen mit einer weiteren Zuspitzung im Handelskonflikt. 30 Prozent sind der Auffassung, dass eine solche Entwicklung nicht zu erwarten ist. "Mit einer erfolgreichen Verhandlung eines transatlantischen Handelsabkommens rechnet nur jedes dritte Unternehmen", heißt es in der IW-Analyse. "Für 41 Prozent der Unternehmen ist ein Erfolg bei den angekündigten Verhandlungen eher unwahrscheinlich." Die IW-Experten rechnen mit weitreichenden Folgen. Die hohe Unsicherheit werde wohl auch in den kommenden Monaten für Investitionszurückhaltung sorgen, die das Exportgeschäft deutscher Unternehmen nicht nur mit den USA, sondern auch mit anderen wichtigen Handelspartnern erschweren werde: "Der Sinkflug der deutschen Wirtschaft dürfte sich somit aufgrund der weltwirtschaftlichen Entwicklungen fortsetzen." Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag äußerte sich skeptisch. "Aktuell spricht leider wenig dafür, dass die USA vom Kurs einer nur für sie vorteilhaften Handelspolitik und ihren so genannten Strafzöllen abrücken", sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer dem RND. "Umso wichtiger ist es, die Handelsgespräche zwischen der EU und den USA noch intensiver als bislang fortzuführen." Es sei immer besser, miteinander zu reden als übereinander. "Das längerfristige Ziel muss ein Freihandelsabkommen mit den USA sein, das der Breite unserer Unternehmen wieder mehr Sicherheit und Planbarkeit sowie faire und gute Regeln in den Handels- und Investitionsbeziehungen mit den USA geben soll", sagte Schweitzer. "Aktuell sind wir gleichwohl von einem solchen vernünftigen Abkommen mit unserem zweitwichtigsten Handelspartner, den Vereinigten Staaten, weit entfernt." Schweitzer sagte, ihn besorge, dass sogar die höheren Autozölle, die den US-Verbraucher selbst am meisten treffen würden, noch immer nicht vom Tisch seien: "Diese wären ein No-go." Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hatte angesichts der weltweiten schwächeren Entwicklungen seine Exportprognose für 2018 auf nunmehr 2,8 Prozent mehr als halbiert. "Für das nächste Jahr sehen wir mit einem mageren Wachstum von 2,5 Prozent keine Besserung. Das außenwirtschaftliche Umfeld ist derzeit für die Unternehmen alles andere als leicht", sagte der DIHK-Präsident.
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