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Trump legt sich mit US-Militär an

Amerika ist empört!


US-Präsident Donald Trump (Quelle: Nancy Warren)
GDN - Der US-Präsident Donald Trump hat die späte Tötung von Osama Bin Laden zum Anlass genommen, das US-Militär scharf zu kritisieren. Der Präsident glaubt, dass der Terrorist Osama Bin Laden früher geschnappt hätte werden können.
Marineadmiral William McRaven
Quelle: CNN
Aus Wut über einen pensionierten Marineadmiral griff Trump in einem Interview und einem öffentlichen Statement in aller Schärfe sein eigenes US-Militär an. Letzteres empörte nicht nur die Demokraten, sondern das US-Militär und das amerikanische Volk. Bei seinem bevorzugten TV-Sender Fox News warf er dem Pentagon vor, den Al-Qaida-Chef nicht früher getötet zu haben. “Wäre es nicht nett gewesen, wenn wir Osama Bin Laden viel früher gekriegt hätten, wäre das nicht nett gewesen?“, fragt Trump (Quelle: Fox News).
Der amerikanische Kriegsheld Marineadmiral William McRaven, der einst Leiter eines US-Sonderkommandos im Mai 2011 war und den tödlichen Einsatz gegen Bin Laden im pakistanischen Abbotabad organisierte, gilt auch als Unterstützer von Obama und als Wahlkampfhelfer für Hillary Clinton im Jahr 2016, klagt Trump.
McRaven ist nunmehr im Ruhestand und bekam den ganzen Unmut des Präsidenten zu spüren. Ex-Marineadmiral McRaven ist ein offener Trump-Kritiker und genießt zugleich bei dem US-Militär CIA und anderen Sicherheitsbehörden ein sehr hohes Ansehen. Das amerikanische Volk bezeichnet ihn als tapferen Helden, der stets auf dem Boden der Tatsachen geblieben ist. Das teilt ein enger Vertrauter von McRaven mit.
Leon Panetta, der zur Zeit des Einsatzes gegen Bin Laden CIA-Chef war und kurze Zeit später zum Pentagonchef aufstieg, rief den Präsidenten dazu auf, sich bei McRaven zu entschuldigen. Gleichzeitig sollte Trump auch Abbitte bei all jenen Geheimdiensten und dem US-Militär leisten, die eine große Rolle bei der Entdeckung Bin Ladens und der äußerst schwierigen Operation in Pakistan eine tragende Verantwortung übernommen haben.

Panetta erklärte in diesem Zusammenhang, dass es schlicht lächerlich sei, was der Präsident von sich gibt. Trump zeigt einen erheblichen Mangel an Einsicht in die Arbeitsweisen von Militär sowie Geheimdiensten und untergrabe seinen eigenen Status als Oberkommandierender.

McRaven äußerte öffentlich dem Sender CNN, er sei sowohl ein Bewunderer von dem Ex-Präsidenten George W. Bush und Barack Obama, unter denen er gedient habe. “Ich bewundere alle Präsidenten, ungeachtet ihrer politischen Partei, die die Würde des Amtes hochhalten und dieses Amt dazu nutzen, die Nation in herausfordernden Zeiten zusammen zu bringen.“ (Quelle: CNN).
Pressekonferenz mit Trump
Quelle: Fox News
McRaven hat den aktuellen Präsidenten dafür kritisiert, dass er ständig für seine wiederholten Attacken auf die Medien und auch ihn als Zugehöriger der Marinespezialeinheit Navy Seals öffentlich angreift. Trumps Worte seien die größte Bedrohung für die Demokratie zu seinen Lebzeiten, betonte McRaven. Die Kritik durch McRaven hat Trump am Sonntag im Interview dazu genutzt, Tiraden gegen den verdienten Marineadmiral beim TV-Sender Fox News zu veranlassen. Trump unterließ es auch nicht, gleich Pakistan scharf anzugreifen, wo Bin Laden Unterschlupf fand. Pakistan hatte 1,3 Milliarden Dollar pro Jahr an Hilfsgeldern erhalten, was er aber sofort gestoppt habe, da “sie nichts für uns tun“, erklärte der Präsident.
Pakistans Ministerpräsident Imram Khan reagierte scharf zurück und sagte über den Kanal Twitter: Sein Land habe durch den US-Krieg gegen den Terror 75.000 Todesopfer beklagt und 123 Milliarden Dollar verloren.

Es sei kein Pakistaner an den Terroranschlägen vom 11. September verwickelt gewesen. Die USA haben seinem Land “winzige 20 Milliarden Dollar an Finanzhilfen“ gewährt.
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