Finanzen

Bilfinger will nach dem Ende der US-Aufsicht wieder wachsen

GDN - Nach dem Ende der fünfjährigen Aufsicht durch einen von der US-Justizbehörde eingesetzten Monitor will der Mannheimer Industriedienstleister Bilfinger eine Vertretung in Asien aufbauen. Der Konzern werde für sein Geschäft mit Biopharma-Komponenten ein Büro in der chinesischen Hafenstadt Guangzhou eröffnen, um von dort aus verschiedene Dienstleistungen anzubieten, sagte Vorstandschef Tom Blades dem "Handelsblatt".
In einem nächsten Schritt werde man dort auch Aufträge akquirieren – "aber unter voller Compliance-Kontrolle", sagte Blades. Der Konzern war seit 2013 vom Schweizer Anwalt Mark Livschitz beobachtet worden, nachdem die US-Justizbehörden wegen eines Korruptionsskandals in Nigeria gegen Bilfinger ermittelt hatten. Ursprünglich hatte Livschitz bis 2016 bleiben sollen, verlängerte seinen Dienst aber, weil er mit den Compliance-Bemühungen des Konzerns unzufrieden war. Erst am Sonntag bescheinigte er Bilfinger ein funktionierendes System, die Vereinbarung über die Aufsicht lief damit planmäßig aus. Blades erklärte dazu: "Der Monitor hat uns bescheinigt, dass wir die Bedingungen der US-Justizbehörde voll erfüllt haben." Für das kommende Jahr rechnet der Vorstandschef zudem mit "kleineren Zukäufen", nachdem der Konzern sein Geschäft in den vergangenen Jahren verschlankt hatte. "Es gibt viele Angebote, die wir genau durchleuchten", so der Manager. Auch andere Märkte in Fernost kämen nun wieder in Frage, nachdem die internen Kontrollen des Unternehmens voll funktionsfähig seien. "Wir trauen uns das zu", so Blades.
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