Finanzen
Junge Männer und Frauen leben ungleich verteilt
GDN -
Junge Männer und Frauen sind in Deutschland extrem ungleich verteilt. In 356 von 401 Kreisen leben mehr Männer als Frauen, teilte das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung am Freitag unter Berufung auf die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes von 2017 mit.
Gerade in ländlichen und teilweise strukturschwachen Regionen gebe es häufig starke Männerüberschüsse. "Ursächlich ist hier der Wegzug junger Frauen, während gleichaltrige Männer zu Hause wohnen bleiben oder anstelle eines Umzugs lieber pendeln", so das Bundesinstitut. Im thüringischen Ilm-Kreis kommen nur 71 Frauen auf 100 Männer, in den Kreisen Greiz und Suhl sind es 73 beziehungsweise 74. Zudem kommt es an Hochschulstandorten mit Technischen Universitäten zu einem starken Männerüberschuss (Karlsruhe: 72 Frauen je 100 Männer; Aachen: 73). Die wenigen Regionen mit Frauenüberschüssen konzentrieren sich vor allem auf mittelgroße Hochschulstädte mit breitem Fächerangebot in den Geistes- und Sozialwissenschaften, insbesondere in der Pädagogik. Spitzenreiter ist Landau/Pfalz, dort kommen rechnerisch 151 Frauen auf 100 Männer. Ähnlich ist die Situation in Würzburg (129), Freiburg und Münster (je 125). Bereits bei Geburt kommen derzeit auf 100 neugeborene männliche Säuglinge nur rund 95 weibliche. Einen weiteren Einfluss spiele "die Zuwanderung aus dem Ausland, die bei jungen Erwachsenen männlich geprägt ist", so das Bundesinstitut weiter. Zudem zeigen Frauen für Ausbildung und Job eine insgesamt höhere Mobilitätsbereitschaft als Männer, heißt es.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.