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Fahrgastverband macht Politik für Bahnchaos verantwortlich
GDN -
Der Fahrgastverband Pro Bahn macht die Politik für das aktuelle Bahnchaos verantwortlich. "Die Verantwortung für das Bahnchaos tragen zuerst die Verkehrsminister der vergangenen 15 Jahre", sagte der Ehrenvorsitzende des Verbands, Karl-Peter Naumann, der "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe).
"So lange wurde es versäumt, massiv in den Ausbau des Gleisnetzes und in die Stellwerkstechnik zu investieren", so der Bahn-Experte. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) müsse sich jetzt fragen, ob er es ernst meine mit Verbesserungen bei der Bahn. "Wenn das so ist, reden wir über einen massiven finanziellen Mehrbedarf für die nächsten 20 Jahre", sagte Naumann. Es brauche mehr Gleise, vor allem an Engpässen. "Für Störungsfälle brauchen wir zudem bessere Backup-Techniken, wie es sie etwa in der Schweiz gibt. Fällt dort mal ein Stellwerk aus, übernimmt ein anderes und die Züge rollen weiter", so der Pro-Bahn-Ehrenvorsitzende. Er warnte Scheuer davor, die Erwartungen zu hoch zu schrauben. "Der Deutschlandtakt braucht noch 20 Jahre, da darf der Minister den Bahnkunden keine falschen Versprechungen machen. Bis dahin müssen die Menschen wohl leider weiterhin viele Verspätungen in Kauf nehmen", sagte Naumann.
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