Finanzen

Öffentlicher Dienst: Bundesländer erwarten harte Tarifverhandlungen

Verdi
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die Bundesländer richten sich auf harte Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst ein. In den am Montag beginnenden Gesprächen dürfe es "keine Tabus" geben, sagte der Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD), den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).
"Ich erwarte schwierige Verhandlungen." Die TdL führt die Verhandlungen für 15 Bundesländer mit Ausnahme von Hessen. Die Forderungen der Gewerkschaften seien "nicht finanzierbar", sagte Kollatz. Sie summierten sich auf zehn Prozent Lohn- und Gehaltssteigerung pro Jahr. Der TdL-Vorstandsvorsitzende mahnte eine "bezahlbare" Lösung an: "Die Arbeitnehmervertreter wissen, dass das nicht das Ergebnis sein wird." Die Arbeitgeber seien daran interessiert, "auf dem Verhandlungsweg" und ohne Arbeitsniederlegungen zu einem Ergebnis zu kommen. Er hoffe, dass dies auch für die Gewerkschaften gelte, so Kollatz. Die Gewerkschaften, deren Verhandlungsgruppe ein letztes Mal von Verdi-Chef Frank Bsirske angeführt wird, fordern nach eigenen Angaben sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 200 Euro. Einzelne Berufsgruppen, darunter Pflegepersonal in Krankenhäusern, sollen ein noch größeres Lohnplus erhalten. Eine Übernahme des Tarifabschlusses, den der Bund und die Kommunen im vergangenen Frühjahr aushandelten, schloss Kollatz aus. Damals hatten Arbeitgeber und Gewerkschaften nach einer identischen Forderung ein Lohnplus von insgesamt 7,5 Prozent in drei Stufen bis März 2020 vereinbart. "Die Bundesländer haben mehr als doppelt so viel Personal wie Bund und Kommunen zusammen. Die Länder müssen deshalb viel stärker aufs Geld schauen", sagte der TdL-Verhandlungsführer.
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