Finanzen
Länder dämpfen Erwartungen an Tarifverhandlungen
GDN -
Vor den am Montag beginnenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder dämpft der Verhandlungsführer der Arbeitgeber die Erwartungen. "Den Bezahlwettlauf mit dem Privatsektor werden wir nicht gewinnen können. Wir müssen mit qualitativen Merkmalen überzeugen", sagte der Vorstandschef der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz, dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe).
So sei der öffentliche Dienst besser bei Teilzeitmöglichkeiten, bei Lohngerechtigkeit von Frauen und Männern, bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder bei Homeoffice-Angeboten. Die Gewerkschaften fordern ein kräftiges Entgeltplus von sechs Prozent, auch um im Wettbewerb um begehrte Fachkräfte gegenüber der Privatwirtschaft nicht weiter zurückzufallen. Trotz sprudelnder Steuereinnahmen sieht Kollatz aber nur begrenzte Verteilungsspielräume: Berlin sitze auf 58 Milliarden Euro Schulden, bei den Ländern insgesamt seien es 572 Milliarden Euro. Und ab 2020 gelte die Schuldenbremse in den Ländern, die strukturell ausgeglichene Haushalte erzwinge. "Das müssen wir berücksichtigen", sagte der SPD-Politiker. Außerdem habe der Bund auch eine Reihe steuerrelevanter Beschlüsse angekündigt, die sich auf die Länderfinanzen auswirken werden. "Wir können nicht so tun, als gäbe es die nicht."
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