Finanzen
Neues Kaufhof-Management weist Schuld an Schieflage zurück
GDN -
Das aktuelle Kaufhof-Management weist die Verantwortung für den massiven Stellenabbau und die wirtschaftliche Notlage der Warenhauskette zurück. "Die neue Geschäftsführung ist ja erst wenige Wochen im Amt. Fakt ist aber, dass Kaufhof in den letzten Jahren in eine wirtschaftliche Schieflage geraten ist", sagte Personalchef Miguel Müllenbach der "Welt" (Montagsausgabe).
Es sei aber nicht seine Sache, Schuldige zu suchen: "Wir müssen jetzt handeln, damit Galeria Kaufhof eine gute Zukunft haben kann." Das Unternehmen hatte am Freitag den Abbau von 2.600 Vollzeitarbeitsplätzen angekündigt. Davon sind wegen der branchenüblich hohen Teilzeitquote bis zu 4.000 Menschen betroffen. Auch von einem möglichen Ausstieg aus dem Flächentarifvertrag ist die Rede. "Klar ist, dass wir die Kosten bei Galeria Kaufhof nachhaltig auf ein wettbewerbsfähiges Niveau senken müssen und werden", sagte Müllenbach der Zeitung. Die österreichische Holding Signa, seit November Mehrheitseigner bei Kaufhof und zugleich Karstadt-Muttergesellschaft, werde ebenfalls Rettungsbeiträge leisten: "Wir haben aber auch gesagt, dass es neue und zwar signifikante Finanzspritzen von den Eignern geben soll und muss." Müllenbach ist bei beiden Warenhausketten der oberste Personalverantwortliche, bei Karstadt zugleich auch Finanzchef. Entgegen erster Befürchtungen sollen alle Warenhäuser bestehen bleiben, auch nahe beieinanderliegende Filialen der früheren Konkurrenten. Das Filialnetz sei "das Herz des Unternehmens", so Müllenbach. Das gelte auch für die Doppelstandorte: "Das sind für uns zuallererst Chancen. Wir werden mit der neuen Verbundstruktur sehr schnell lokale Stärken besser ausspielen können." Auf einer gesunden Basis habe das Format Warenhaus eine gute Zukunft, zeigte sich der Manager überzeugt. Gastronomie und Lebensmittel habe man als künftige Wachstumsfelder identifiziert. Einige Häuser des "Offprice"-Segments, in denen Markenkleidung zu herabgesetzten Preisen verkauft wird - wie bei "Saks Off 5th" - würden an hoch attraktiven Standorten in Sport-Filialen umgewandelt werden, kündigte Müllenbach an.
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