Auto/Motor
VW-Chef verlangt Systemwechsel in Autobranche
GDN -
VW-Chef Herbert Diess hat die deutschen Autobauer dazu aufgerufen, bei der Umstellung auf umweltfreundliche Antriebsarten die Kräfte zu bündeln. "Denn es geht darum, einen umfassenden Systemwechsel in der Automobilindustrie unseres Landes zu gestalten", sagte Diess der "Welt" (Online-Ausgabe).
"Lassen Sie uns daher aufhören zu kritisieren und zu diskutieren. Lassen Sie uns den anstehenden Wandel gemeinsam angehen." Um den CO2-Fußabdruck der Flotte zu senken und die strengen EU-Vorgaben zu erfüllen, spiele der Elektroantrieb eine absolute Schlüsselrolle. "Er ist auf absehbare Zeit die beste und effizienteste Möglichkeit für weniger CO2 im Straßenverkehr", sagte Diess weiter. Ihm gehe es darum, die individuelle Mobilität auch in Zukunft für viele Menschen zu erhalten und im Volumensegment bezahlbar zu machen. "Wir wollen den Freiraum erhalten, sich bewegen zu können, wann man will und wohin man will - jederzeit." Diess reagierte damit auf einen Bericht der "Welt am Sonntag", wonach Volkswagen verärgert über die Strategie des Verbands der Automobilindustrie (VDA) ist und massive Kritik an der aktuellen Ausrichtung der Verbandsarbeit übt. Während VW für die Zukunft ganz auf batteriegetriebene Elektroautos setze, agiere der VDA immer noch unter dem Stichwort "Technologieoffenheit", was auch andere Antriebsarten einschließe. Der VW-Konzern ist darüber so verärgert, dass im Konzern sogar ein Austritt aus dem VDA erwägt wird, berichtete die Zeitung. Im Konflikt mit dem Verband schlägt Volkswagen allerdings nun moderatere Töne an. Oliver Blume, Porschechef und Mitglied des Konzernvorstands, sagte der "Welt", dass der VDA eine "wichtige Interessensvertretung für die ganze Branche" sei. "Ein Austritt steht für mich daher nicht zur Debatte." Allerdings erneuerte Blume seine Kritik an Verband und Branche: "Sehr wohl müssen wir aber offen, ehrlich und hart über einige Sachthemen diskutieren. Dazu gehört für mich vor allem auch die Elektromobilität. Ich erwarte mir hier gemeinsam Entschlossenheit und eine klarere Positionierung", so Blume, der im Volkswagen-Konzern für die Beziehungen zum VDA zuständig ist. "Es geht hier nicht nur um einzelne Unternehmen, sondern um die gesamte Autoindustrie und den Standort Deutschland."
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