Kultur
Eröffnungspressekonferenz der Frankfurter Buchmesse 2019
Gäste Francis Gurry, Olga Tokarczuk
Eröffnungspressekonferenz (Quelle: Ekkehard Boldt)
GDN -
Gastrede durch Francis Gurry, Besuch von Olga Tokarczuk
“Das internationale Verlagswesen stehe für eine Vielfalt von Perspektiven und Meinungen - und der Erhalt dieser Vielfalt müsse geschützt werden. Wir brauchen Autorinnen und Autoren, die Missstände anprangern, die Widerstand ausüben...
“Das internationale Verlagswesen stehe für eine Vielfalt von Perspektiven und Meinungen - und der Erhalt dieser Vielfalt müsse geschützt werden. Wir brauchen Autorinnen und Autoren, die Missstände anprangern, die Widerstand ausüben...
... und wir brauchen Verlage, die diese Inhalte aufbereiten und geeignete Formate für sie finden. Die für Qualität, Sorgfalt und Glaubwürdigkeit stehen“, sagte Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, in seiner Eröffnung.
Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, sagte: “Die Branche ist sich ihres wichtigen gesellschaftlichen Auftrags bewusst. Sie möchte Debatten zu den drängenden Fragen unserer Zeit anstoßen und mitgestalten: zu Globalisierung und Digitalisierung, Klima- und Umweltschutz, Migration und zur Entwicklung unserer Demokratien. Dabei gelingt es Verlagen und Buchhandlungen, sich in der wachsenden Medienkonkurrenz zu behaupten."
Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, sagte: “Die Branche ist sich ihres wichtigen gesellschaftlichen Auftrags bewusst. Sie möchte Debatten zu den drängenden Fragen unserer Zeit anstoßen und mitgestalten: zu Globalisierung und Digitalisierung, Klima- und Umweltschutz, Migration und zur Entwicklung unserer Demokratien. Dabei gelingt es Verlagen und Buchhandlungen, sich in der wachsenden Medienkonkurrenz zu behaupten."
Francis Gurry sprach als Gastredner. Der Generaldirektor der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) widmete sich In seiner Rede der zentrale Rolle des geistigen Eigentums in der Weltwirtschaft sowie auf die Herausforderungen mit denen das System des geistigen Eigentums innerhalb der auf der Frankfurter Buchmesse vertretenen Verlagsbranche konfrontiert ist.
Zur Person:
Francis Gurry übernahm am 1. Oktober 2001 die Leitung der WIPO. Der australische Rechtsanwalt erwarb seinen Abschluss in Rechtswissenschaften an der Universität Melbourne, promovierte an der Universität Cambridge und wurde von Universitäten in mehreren Ländern zum Honorarprofessor und Ehrendoktor ernannt. Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen und verfasste unter anderem ein in Großbritannien bei Oxford University Press unter dem Titel Gurry on Breach of Confidence erhältliches juristisches Standardwerk.
Unter der Leitung von Francis Gurry addressiert die WIOP große Herausforderungen, beispielsweise wenn es darum geht, ...
Francis Gurry übernahm am 1. Oktober 2001 die Leitung der WIPO. Der australische Rechtsanwalt erwarb seinen Abschluss in Rechtswissenschaften an der Universität Melbourne, promovierte an der Universität Cambridge und wurde von Universitäten in mehreren Ländern zum Honorarprofessor und Ehrendoktor ernannt. Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen und verfasste unter anderem ein in Großbritannien bei Oxford University Press unter dem Titel Gurry on Breach of Confidence erhältliches juristisches Standardwerk.
Unter der Leitung von Francis Gurry addressiert die WIOP große Herausforderungen, beispielsweise wenn es darum geht, ...
...die starke Belastung der internationalen Patent- und Urheberrechtssysteme durch den rasanten Technologiewandel, die Globalisierung und eine erhöhte Nachfrage zu bewältigen, die Wissenslücke zwischen den Industrie- und Entwicklungsländern zu schließen und sicherzustellen, dass das System zum Schutz des geistigen Eigentums seinem eigentlichen Ziel der weltweiten Förderung von Kreativität und Innovation gerecht wird.
Der Überraschungsgast war:
Olga Tokarczuk, die vor wenigen Tagen bekannt gegebene Literaturnobelpreisträgerin des Jahres 2018 sprach u.a. über die politische Verantwortung von Autorinnen und Autoren. Die polnische Schriftstellerin zählt zu den bedeutendsten europäischen Autorinnen der Gegenwart. Ihr Werk wurde in 37 Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Olga Tokarczuk wünscht sich eine Literatur, die von einer lebendigen, sich stets aufs Neue formierenden Einheitswelt erzählt.
“Ich glaube an eine Literatur, die verbindet und das Gemeinsame zwischen den Menschen herausstellt, trotz aller Unterschiede, trotz verschiedener Hautfarben, sexueller Orientierungen und alles, was uns nach außen hin vielleicht trennen könnte. Eine Literatur, die deutlich macht, dass wir auf einer tiefen Ebene durch unsichtbare, aber bestehende Dinge verbunden sind.“
“Ich glaube an eine Literatur, die verbindet und das Gemeinsame zwischen den Menschen herausstellt, trotz aller Unterschiede, trotz verschiedener Hautfarben, sexueller Orientierungen und alles, was uns nach außen hin vielleicht trennen könnte. Eine Literatur, die deutlich macht, dass wir auf einer tiefen Ebene durch unsichtbare, aber bestehende Dinge verbunden sind.“
Zur Person:
Olga Tokarczuk, 1962 im polnischen Sulechów geboren, studierte Psychologie in Warschau und lebt heute in Breslau. Für Die Jakobsbücher, in Polen ein Bestseller, wurde sie 2015 mit dem wichtigsten polnischen Literaturpreis, dem Nike-Preis, ausgezeichnet und 2018 mit dem Jan Michalski Literaturpreis. 2018 gewann sie außerdem den Man Booker International Prize für Unrast, für den sie auch 2019 wieder nominiert war: Der Roman Der Gesang der Fledermäuse stand auf der Shortlist. In deutscher Übersetzung erscheint Olga Tokarczuks Gesamtwerk im Kampa Verlag, Zürich. Olga Tokarczuk engagiert sich politisch und gehörte der Redaktion der linksliberalen Zeitschrift Krytyka Polityczna an.
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