Kultur
Florian Lutz als neuer Intendant des Staatstheaters Kassel vorgestellt
Vorfreude und Neugierde
(Quelle: Mario Graß)
GDN -
Florian Lutz hat sich im Rahmen einer Pressekonferenz als künftiger Intendant des Staatstheaters Kassel vorgestellt. Der gebürtige Kölner tritt sein Amt zur Spielzeit 2021/2022 an und folgt auf Thomas Bockelmann, der seit der Spielzeit 2004/2005 das Staatstheater leitet.
Die hessische Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn eröffnete die Pressekonferenz und hob sogleich hervor: “Ich freue mich unglaublich, denn wir gewinnen mit Florian Lutz einen der gefragtesten Theatermacher und ich bin stolz, dass wir ihn uns geschnappt haben.“ Zufrieden blicke sie auf das Auswahlverfahren zurück. “Besonders beeindruckt hat uns, wie konsequent und leidenschaftlich Florian Lutz nach aufregenden künstlerischen Lösungen sucht, um auch künftig viele Menschen für das Theater zu begeistern.“ In Halle, wo Florian Lutz derzeit als Opernintendant fungiert, sei ihm “eine deutliche Erweiterung und Verjüngung des Publikums gelungen.“ Sie sei gespannt, was Lutz “uns in Kassel anbieten und auch darauf, was er uns zumuten wird.“
Zudem gab Angela Dorn bekannt, dass der Generalmusikdirektor des Hauses, Francesco Angelico, seinen Vertrag über 2021 hinaus um vier Jahre bis 2025 verlängert. “Wir haben vorab auch die Musikerinnen und Musiker des Staatsorchesters um ihre Meinung gebeten - und das Ergebnis spricht für sich: Anfang 2017 wurde Francesco Angelico mit annähernd 100 Prozent der Stimmen zum Generalmusikdirektor gewählt. 2019, also knapp zweieinhalb Jahre später, wurde er mit annähernd 100 Prozent der Stimmen bestätigt. Ein beeindruckendes Votum, meines Wissens beispiellos in der deutschen Orchesterlandschaft, und der Beleg für eine wunderbare, erfolgreiche und prägende Arbeit mit unserem Staatsorchester.“
Francesco Angelico äußerte zu seiner Vertragsverlängerung: “Ich habe überlegt, ob ich den Vertrag verlängern soll“¦ und mir ist kein Grund eingefallen, warum ich es nicht tun sollte.“ Vorrangig für seine Entscheidung sei die bislang erfolgreiche und harmonische Zusammenarbeit mit dem Orchester gewesen, aber auch auf die Kooperation mit Florian Lutz sowie auf die Verwirklichung neuer Ideen und Projekte freue er sich sehr.
Die Kasseler Kulturdezernentin Susanne Völker betonte, dass die etwa vierzig eingegangenen Bewerbungen, allesamt spannend gewesen seien. Überzeugt habe aber letztlich Florian Lutz dank seiner künstlerischen Handschrift sowie seiner mutigen Ideen. “Mit der Entscheidung für Florian Lutz bekommt das Kasseler Staatstheater einen neuen Intendanten, der in den vergangenen 15 Jahren einen beeindruckenden Weg genommen und eine moderne und couragierte künstlerische Handschrift entwickelt hat.“
Der designierte Intendant Florian Lutz dankte für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. “Ich freue mich sehr auf die Arbeit am Hessischen Staatstheater Kassel, auf das Leben in und die Auseinandersetzung mit dieser spannenden Stadt und vor allem auf die Bekanntschaft und die Zusammenarbeit mit vielen der großartigen Künstlerinnen und Künstlern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses.“
Nach seinen künstlerischen Schwerpunkten gefragt, erklärte Florian Lutz, dass er als Opernregisseur und -Intendant das Musiktheater womöglich besonders prägen werde. Dabei wolle er neben Klassikern das Repertoire um zeitgenössische Stücke erweitern, sowie durch prominente Regiebesetzungen das Staatsorchester Kassel “zu der deutschlandweiten Beachtung verhelfen, die es verdient.“
Von besonderer Bedeutung sei für ihn die Entwicklung partizipatorischer Formen, mit deren Hilfe er Menschen für das Theater gewinnen möchte, die bislang nicht erreicht wurden. So könne er sich beispielsweise vorstellen mittels Thematiken wie Religion, Spiritualität oder Feiertage, wie etwa das Fest des Fastenbrechens im Anschluss an den Fastenmonat Ramadan, Menschen mit Migrationshintergrund anzusprechen.
Dies entspricht den Wünschen von Angela Dorn: “Wir erwarten nicht vorrangig eine bestimmte Publikumszahl, sondern wir erwarten ein Staatstheater für die Menschen.“ Es könne immer vorkommen, dass eine Produktion kein riesiger Publikumserfolg werde, aber sie erhoffe sich, durch das Herabsenken von vorhandenen Hemmschwellen, den Gewinn neuer Interessenten und die Erschließung neuer Zielgruppen.
Der Werdegang von Florian Lutz sowie seine heutige Vorstellung im Staatstheater wecken Vorfreude und Neugierde auf seine Intendanz oder wie es Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle formulierte: “Wir freuen uns auf ein spannendes und vielversprechendes Kapitel in der Geschichte unseres Staatstheaters!“
Herzlich willkommen in Kassel, Florian Lutz!
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