Kultur
Die Pina Bausch Foundation präsentiert Zugang zum Online-Archiv
Es gibt einen ganzen Kosmos zu entdecken
GDN -
Am 18. November 2021 launcht die Pina Bausch Foundation ihre neue Website. Mit ihr werden erstmals Materialien aus dem umfangreichen Pina Bausch Archiv, das allein über 300.000 Fotografien und 9.000 Videos umfasst, online zugänglich.
Mit der Online-Veröffentlichung geht die Foundation einen entscheidenden Schritt, um das Erbe Pina Bauschs langfristig weltweit verfügbar zu machen. Besucher:innen der neuen Website www.pinabausch.org können anhand von Originalquellen wie Fotos, Filmen, Kostümen und Programmheften in den Kosmos der Choreografin und Tänzerin Pina Bausch (1940?–?2009) eintauchen?–?von den 1970er Jahren bis heute.
Zunächst gehen Materialien zu drei Stücken online: Fritz (1974), Café Müller (1978) und Palermo Palermo (1989). Besucher:innen können sich auf eine Zeitreise durch die Geschichte der Stücke und deren Besetzungen begeben. Archivbestände zu weiteren Stücken folgen sukzessive. Die Filmreihe der Pina Bausch Editions wird um eine Filmversion des Stückes Café Müller erweitert. Das bedeutsame Filmmaterial entstammt dem Bestand des französischen Verlags L’Arche Éditeur, an dem die Pina Bausch Foundation 2021 die Rechte erwerben konnte. Dieses besondere Dokument der Zeitgeschichte aus dem Jahr 1985, das bisher nur als DVD erhältlich war, wird damit erstmals frei zugänglich.
Die Pina Bausch Foundation startete 2010 mit der Erschließung, Erhaltung und Digitalisierung des umfangreichen Archivbestandes aus Fotografien, Videos, Presseartikeln, Plakaten sowie zahlreichen Arbeitspapieren, die Pina Bauschs Stücke und deren Entstehung dokumentieren. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Unterstützt wird die Arbeit von (ehemaligen) Tänzer:innen und Mitarbeiter:innen des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch sowie Weggefährt:innen Pina Bauschs.
Gleichzeitig begann die Foundation in einer Forschungskooperation mit dem Institut für Kommunikation und Medien (IKuM) an der Hochschule Darmstadt mit einem Team um Prof. Dr. Bernhard Thull an der Entwicklung eines geeigneten Datensystems für das Digitalarchiv, auf das die Website nun aufsetzt. Die verwendete Linked Data-Technologie erlaubt die freie Verknüpfung der Objekte untereinander und eine intuitiv geleitete Nutzung. Das Prinzip der Verknüpfung der Materialien wurde in das Navigationssystem der Website übersetzt.
Auf der Seite www.pinabausch.org verbinden sich die Archivmaterialien mit den aktuellen Projekten der Foundation. Das Archiv speist die Arbeit rund um das Werk von Pina Bausch mit dem Ziel, ihre Stücke immer wieder zur Aufführung zu bringen. Sichtbar wird dies zum Beispiel derzeit bei der Weitergabe der Choreografie „Das Frühlingsopfer“ an ein neu zusammengekommenes Ensemble mit Tänzer:innen aus 13 afrikanischen Ländern, die am 23. September 2021 in Madrid Premiere feierte. Zum Launch der Website im November stellt die Foundation Filmaufnahmen hierzu online: Eine spontan entstandene Aufzeichnung dokumentiert die letzte Probe von „Das Frühlingsopfer“ im Senegal.
„Mit dieser Website verbinden wir gestern, heute und morgen“, erläutert Salomon Bausch, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Pina Bausch Foundation. „Wir verfügen über einzigartige Originalquellen und wollen diese weltweit zugänglich und nutzbar machen. Es gibt einen ganzen Kosmos zu entdecken und ich wünsche mir, dass er Menschen weltweit berühren und inspirieren wird. Indem wir Berührungspunkte mit dem Werk meiner Mutter schaffen, wollen wir eigene sinnliche und tänzerische Erfahrungen fördern. Die aktuelle Welttournee von Das Frühlingsopfer mit unserer eigens dafür gegründeten Compagnie und die überwältigende Resonanz darauf sind ein leuchtendes Beispiel und wegweisend für die Zukunft.“
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.