Kultur
„Ein Fall von großer Dimension, 'ne regelrechte Sensation“
Emil und die Detektive erstürmen Kassel
(Quelle: Mario Graß)
GDN -
Derzeit studieren rund 40 Kinder und Jugendliche in Kassel das Musical „Emil und die Detektive“ ein. Neben professionellen MusikerInnen und SängerInnen werden sie in dieser aufwendigen Produktion ab dem 22. April auf der Bühne des Schauspielhauses zu erleben sein.
Die ertönende Ouvertüre versetzt unwillkürlich in das beschwingte Berlin der 1920er- und 30er-Jahre. Ein gutes Dutzend Kinder und Jugendliche wippen bereits ungeduldig im Takt der Musik am linken und rechten Rand der Probebühne des Staatstheaters Kassel, um diese kurz darauf stürmisch zu erobern. „Hört mal zu von allen Seiten, es gibt große Neuigkeiten!“, heißt es in dem Folgesong „Detektive gesucht“.
In der Tat gibt es „große Neuigkeiten“ zu verkünden: Das Staatstheater Kassel hat erfolgreich DetektivInnen gesucht und studiert derzeit mit rund 40 Kindern und Jugendlichen das auf dem Kinderbuch-Klassiker „Emil und die Detektive“ von Erich Kästner beruhende gleichnamige Musical mit der einprägsamen Musik von Marc Schubring ein. Auf der Bühne werden neben professionellen Instrumentalisten und Musical-Darstellern Mitglieder des Kinder- und Jugendchors des Staatstheaters sowie im Rahmen eines Castings aus etwa 150 BewerberInnen hervorgegangene NachwuchsdarstellerInnen zu erleben sein.
Das Stück wurde 2001 im Theater am Potsdamer Platz in Berlin uraufgeführt und taucht seitdem regelmäßig auf den Spielplänen der deutschsprachigen Theater auf. In Kassel wird Peter Schedding, seit der Spielzeit 2021/22 Zweiter Kapellmeister und Studienleiter am Staatstheater Kassel, die musikalische Leitung der Produktion übernehmen, bei der Marlene Pawlak, die in der jüngeren Vergangenheit bereits die zeitgenössische Kinderoper „Die große Wörterfabrik“ in Kassel inszeniert hat, Regie führen wird.
Diese ruft die jungen BühnenkünstlerInnen zum nächsten Probenabschnitt auf, in dem das Lied „Die Sache mit Emil“ im Zentrum steht. „Ein Fall von großer Dimension, 'ne regelrechte Sensation, das war die Sache mit Emil“, singen die Kids mit Inbrunst, spürbarer Freude und gleichzeitiger Konzentration.
Von einer großen Dimension darf ebenso angesichts dessen, was die Kinder und Jugendlichen in der Vorbereitung leisten, gesprochen werden. Bereits seit November des vergangenen Jahres wird emsig an der Aufführung gefeilt.
Von einer großen Dimension darf ebenso angesichts dessen, was die Kinder und Jugendlichen in der Vorbereitung leisten, gesprochen werden. Bereits seit November des vergangenen Jahres wird emsig an der Aufführung gefeilt.
Zunächst erfolgten ein- bis zweimal pro Woche Zusammenkünfte in den Proberäumen, bevor das Pensum angesichts der nahenden Premiere auf bis zu vier Proben pro Woche erhöht wurde. Während dieser Zeit erhalten die jungen Mitwirkenden professionell angeleitetes Tanz- und Schauspieltraining sowie stimmbildnerischen Unterricht. Dieser beträchtliche Aufwand wird ermöglicht durch die finanzielle Unterstützung der Kasseler Sparkasse, der Dagmar und Matthias Krieger Stiftung sowie der Fördergesellschaft Staatstheater Kassel e.V.
Laut den Vorstellungen des Intendanten des Staatstheaters wird diese aufwendige Produktion den Auftakt einer Reihe darstellen, in deren Verlauf junge Menschen einem möglichst gemischten Publikum familienfreundliche Musicals präsentieren werden. „Emil und die Detektive“ sei laut Florian Lutz als Einstieg besonders reizvoll, da in dem Stück die Kinder die Helden sind, die dank Zusammenhalt und Gewieftheit die Oberhand über einen kriminellen Erwachsenen gewinnen, dessen Verfolgung Emil, während Großmutter Tischbein und Cousine Pony Hütchen am Bahnhof vergeblich auf ihn warten, aufgenommen hat.
Themen wie Freundschaft, Gemeinschaft und Zusammenhalt, die im Kinder- und Jugendalter von besonderer Bedeutung sind, stehen im Zentrum der Abenteuergeschichte, denn mit der tatkräftigen Unterstützung zahlreicher junger DetektivInnen und der legendären „Parole Emil!“ wird der gejagte Taschendieb schlussendlich gefasst und der erstaunten Polizei übergeben.
Am 22. und am 29. April wird das Stück mit je unterschiedlicher Besetzung Premiere im Schauspielhaus feiern, wo es während dieser Spielzeit elfmal zu erleben sein wird, wobei eine Wiederaufnahme in der kommenden Spielzeit bereits geplant ist. An der Theaterkasse im Opernhaus, unter der Telefonnummer 0561/1094-222 oder auf der Homepage www.staatstheater-kassel.de können Kartenreservierungen getätigt werden. Parole: „Nicht entgehen lassen!“
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