Auto/Motor
VDA-Präsident: Internationale Autoindustrie sichert Beschäftigung in Deutschla
GDN -
Die starke globale Aufstellung der deutschen Autobauer sichert nach Ansicht des Präsidenten des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, Beschäftigung in Deutschland. "Drei neue Jobs im Ausland schaffen oder sichern einen Arbeitsplatz im Inland", sagte Wissmann dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe).
Die Autoindustrie wird immer internationaler. Die Pkw-Auslandsproduktion der deutschen Hersteller hat sich seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt. Der Prozess der Globalisierung ist aber noch nicht am Ende. Das gilt besonders für China. "Das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft. Derzeit kommen 37 Autos auf 1.000 Chinesen – in Westeuropa oder Deutschland sind es rund 500 Pkw je 1.000 Einwohner. Der Pkw-Weltmarkt wird bis zum Jahr 2020 von derzeit 70 Millionen auf über 90 Millionen Einheiten steigen. Ein erheblicher Anteil davon wird aus China kommen. Deshalb investieren unsere Hersteller und Zulieferer weiter stark in diesem Land", sagte Wissmann. In Europa wird der Automarkt absehbar weiter schwierig bleiben. "Eine erste Erholung sehe ich frühestens 2014. Und vielleicht brauchen Länder wie Spanien, Italien oder Frankreich länger, um wieder Fuß zu fassen", so Wissmann. "Aber mittelfristig bin ich durchaus zuversichtlich: Da staut sich ein erheblicher Nachholbedarf an Neuwagen auf." Der Cheflobbyist der deutschen Autoindustrie macht außerdem eine Tendenz zum Protektionismus aus. "Die EU-Kommission hat allein seit 2008 weltweit rund 400 protektionistische Vorstöße gezählt. Die Automobilindustrie ist dabei überproportional betroffen. Immer noch versuchen etliche Länder, ihren eigenen Markt abzuschotten oder in den Handel einzugreifen. Sie unterschätzen dabei, dass sie sich langfristig damit selbst schaden." Aus Sicht des VDA-Präsidenten wird der Wettbewerb weiter zunehmen. "Wir müssen also weiter an uns arbeiten, statt die Rahmenbedingungen zurückzudrehen. Wir müssen den Industriestandort Deutschland wetterfest machen", forderte Wissmann. Dies wolle aber im politischen Berlin nicht jeder hören.
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