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Bahn-Betriebsrat stellt Millionenforderung
GDN -
Die weltweit rund 295.000 Mitarbeiter der Deutschen Bahn (DB AG) sollen künftig regelmäßig am Gewinn des Unternehmens beteiligt werden. "Die Belegschaft hat die Erfolge der zurückliegenden Jahre erst möglich gemacht, das muss sich rechnen. Und zwar für alle Beschäftigten, egal in welchem Land sie eingesetzt sind", sagte der Vorsitzende des Konzernbetriebsrates, Jens Schwarz, der "Welt".
Nach der Sommerpause wollen die Arbeitnehmervertreter mit dem Vorstand Verhandlungen über eine Erfolgsbeteiligung aufnehmen. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte gegenüber der Zeitung: "Wir haben mit dem Betriebsrat vereinbart, über ein ganz neues Modell zu sprechen." Vor drei Jahren gab es im DB-Konzern bereits eine Mitarbeiterbeteiligung. Rund 1200 Euro wurden in mehreren Tranchen an die 150.000 tariflich Beschäftigten in Deutschland ausgezahlt. Eine entsprechende Vereinbarung, die die Gewerkschaft EVG ausgehandelt hatte, ist aber inzwischen ausgelaufen. "Wir wollen nun ein Modell für eine automatische Erfolgsbeteiligung der Mitarbeiter, die nicht jedes Mal neu ausgehandelt werden muss", so Schwarz. Nach einer festen Formel solle künftig ein bestimmter Prozentsatz des Gewinns an die Beschäftigten ausgeschüttet werden. "Und zwar an alle Mitarbeiter weltweit, nicht nur an die Kollegen in Deutschland", erklärt der Betriebsratschef. Würde die Erfolgsbeteiligung in der zuletzt gezahlten Höhe an alle DB-Mitarbeiter ausgeschüttet, kämen auf die Deutsche Bahn Kosten in Höhe von 354 Millionen Euro zu. Unternehmen und Betriebsrat verweisen jedoch darauf, dass es nicht eine feste Summe für alle Beschäftigten geben werde. Wie viel pro Mitarbeiter ausgezahlt werde hänge auch von Lebensstandard und der Kaufkraft in den jeweiligen Ländern ab. Zudem müsse man zwischen tariflich und nichttariflich Beschäftigten unterscheiden. Laufen die Gespräche nach Plan könnte 2014 die neue Erfolgsbeteiligung für das vorangegangene Geschäftsjahr ausgeschüttet werden. "Das gilt selbstverständlich nur für Jahre, in denen es auch etwas zu verteilen gibt", so Schwarz. Spricht, wenn die Bahn Gewinn macht. Das wird sie in diesem Jahr erneut schaffen, allerdings ist davon auszugehen, dass das Ergebnis deutlich schwächer als im Vorjahr ausfällt. "Den Umsatz des vergangenen Jahres werden wir nicht mehr erreichen. Der Überschuss wird ebenfalls geringer sein", so der Betriebsratschef, der auch im Aufsichtsrat des Bahn-Konzerns sitzt. Der weil ringt der DB-Konzern mit der zunehmenden Vergreisung des Unternehmens. Derzeit liegt das Durchschnittsalter der Belegschaft bei 47 Jahren. "Wir verlieren in den kommenden zehn Jahren durch altersbedingte Abgänge rund die Hälfte der insgesamt 192.000 Beschäftigten in Deutschland", so Schwarz. Diese Zahl schließt Mitarbeiter aller Einkommensgruppen ein, also auch das Management. Um die Abgänge auszugleichen müsste die Bahn pro Jahr 8.000 neue Mitarbeiter einstellen, rechnet der Betriebsratschef vor. "Dafür müssen wir als Arbeitgeber attraktiver werden, wir brauchen eine neue Unternehmenskultur." Die Ergebnisse der jüngsten Mitarbeiterbefragung waren alles andere als schmeichelhaft für den Konzern.
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