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Ökonomen erwarten weitere Griechenland-Hilfen nach Bundestagswahl
GDN -
Experten erwarten, dass es nach der Bundestagswahl ein weiteres Rettungspaket oder einen Schuldenschnitt für Griechenland geben muss. "Griechenland wird mit großer Sicherheit ein drittes Hilfsprogramm benötigen", sagte der Ökonom Jörg Rocholl, der im wissenschaftlichen Beirat des Bundesfinanzministeriums sitzt, der "Welt".
"Wer diese Regierung wählt, stellt ihr einen Freibrief aus, die Steuerzahler nach der Wahl mit Milliarden an der Rettung Griechenlands zu beteiligen", so Rocholl. Der haushaltspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, prophezeit in der "Welt": "Nach der Wahl wird es ein böses Erwachen geben." Michael Hüther vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) sagte der Zeitung: "Griechenland wird noch lange auf die Hilfe seiner Euro-Partner angewiesen sein. Da reden wir sicherlich insgesamt über zehn Jahre." Bei einem Schuldenschnitt für Griechenland würde erstmals direkt der deutsche Steuerzahler belastet, weil der europäische Rettungsfonds Gelder abschreiben müsste. "Frau Merkel hat sich dafür ausgesprochen, dass Griechenland im Euro bleiben soll", sagte SPD-Haushaltsexperte Schneider. "Sie muss vor der Wahl sagen, was ihr dieses Versprechen wert ist." In vielen anderen Euro-Krisenländern gibt es hingegen durchaus Fortschritte. "Die Reformen in den Peripherie-Staaten sind auf einem guten Weg und zeigen erste Ergebnisse. Portugal ist seinen Vorgaben zum Teil voraus", sagte Hüther der "Welt". "Bei einem Schuldenschnitt besteht die Gefahr, dass die Länder ihre Reformbemühungen wieder einstellen." Hüther sagte der Zeitung auch: "Ob Belastungen auf die deutschen Steuerzahler zukommen, ist keinesfalls sicher. Die EZB könnte mit ihren Staatsanleihenaufkäufen einen Milliardengewinn einfahren." Mit seinem Optimismus ist er allerdings in der Minderheit. Der SPD-Haushaltsexperte Schneider befürchtet hingegen, dass Portugal und Irland neue Hilfen brauchen könnten: "Frau Merkel und Herr Schäuble belügen die Wählerinnen und Wähler über die absehbare Entwicklung in den Monaten nach der Bundestagswahl."
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