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Bahnchef Grube: Stellwerk-Chaos in Mainz "große Blamage"
GDN -
Bahnchef Rüdiger Grube hat das wochenlange Bahnchaos in Mainz und die Zugausfälle als "eine große Blamage für die Bahn" bezeichnet. In einem Interview mit der "Bild am Sonntag" räumte Grube ein, dass die Personalprobleme in Mainz bei der Bahntochter DB Netz AG seit Monaten bekannt waren.
"Bereits Anfang 2013 gab es im Aufsichtsrat der DB Netz AG kritische Fragen zur Personalentwicklung von der Arbeitnehmerseite", so Grube. "In der schriftlichen Antwort des damaligen, aber mittlerweile erneuerten Vorstands wurde Handlungsbedarf festgestellt, allerdings auch dargelegt, die Probleme seien unter Kontrolle." Der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Alexander Kirchner, warf der Bahn in der "Bild am Sonntag" vor, die Personalprobleme in Mainz ignoriert zu haben. Der Betriebsrat habe frühzeitig auf die Missstände hingewiesen. "Noch im April hat er schriftlich dagegen protestiert. Doch das wurde von der Bahnleitung ignoriert", so Kirchner. Weder Bahn noch Gewerkschaft können ausschließen, dass sich ein ähnliches Desaster an einem anderen Standort in Deutschland wiederholt. "Die Probleme, die wir jetzt zu lösen haben, kann man nicht wie einen Lichtschalter ein- oder ausschalten", sagte Grube. Doch der Bahnchef versprach: "Wir tun alles, damit sich ein solcher Vorfall nicht wiederholt. Wir werden vor allem unser Frühwarnsystem zur Erkennung von Engpässen verbessern." Gewerkschaftschef Kirchner sieht bei der gesamten Bahn Handlungsbedarf: "Bei acht Millionen Überstunden und neun Millionen Stunden rückständigen Urlaub gibt es nicht nur im Bereich der Fahrdienstleiter Probleme, sondern auch bei den Lokführern, den Zugbegleitern, in den Werkstätten aber auch im Bereich der Ingenieure."
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