Musik
Im babyblauen Sakko nach Paris
Götz Alsmann zu Gast in Vellmar
(Quelle: Mario Graß)
GDN -
Mit seinem aktuellen Programm “Paris“ verpflanzte Götz Alsmann das Vellmarer Festzelt für einen Abend an die Seine-Metropole. Mit französischen Chansons, einer perfekt harmonierenden Band und hervorragendem Entertainment, wusste er sein Publikum zu begeistern.
“Du bist mein liebster Gast“, im Original von Eddie Constantine, stimmte Götz Alsmann zur Eröffnung an. Ein Ständchen, welches das Vellmarer Publikum auch an den Münsteraner Musiker hätte richten können, der bereits seit Jahren Stammgast beim “Sommer im Park“ in Vellmar ist.
In den folgenden zweieinhalb Stunden entführte der Sänger, Multiinstrumentalist und Entertainer sein Publikum nach Paris. Bei Klassikern von Charles Aznavour, Gilbert Bécaud, Serge Gainsbourg oder Yves Montand ruft Götz Alsmann mit seiner Begleitband Bilder wach, die wir unweigerlich mit der Metropole an der Seine verbinden.
Eigentlich, so stellte Götz Alsmann gleich zu Beginn des Konzertes klar, sei der wahre Grund, warum das Quintett dem Vellmarer Gastspiel so sehr entgegengefiebert habe, die Tatsache, dass die Musiker stolz ihre “nigelnagelneuen, babyblauen Sakkos“ präsentieren wollten.
Doch auch neben dem Outfit hatten die fünf Musiker einiges zu bieten. Sie verliehen den überwiegend aus den 1930er bis 1960er Jahren stammenden Liedern, ihren ganz eigenen swingenden Sound. Fraglos trug auch die Übertragung der französischen Texte ins Deutsche zu dem Eindruck bei, dass hier nicht einfach althergebrachte Lieder imitiert wurden, sondern die Musiker sich die Chansons zu eigen gemacht haben.
Die Band harmonierte hervorragend. Michael Ottomar Müller am Bass und Rudi Marhold am Schlagzeug sorgten für das rhythmische Grundgerüst, dem Markus Paßlick an den Percussions immer wieder akustische Akzente hinzuzufügen wusste. Insbesondere Altfried Maria Sicking verlieh, mit seinem virtuosen Xylophonspiel, den Liedern eine gewisse Leichtigkeit. Aber im Zentrum des Abends stand selbstverständlich Götz Alsmann, der am Klavier und mit seiner charmant säuselnden Stimme, den Melodien seine ganz eigene Note verlieh.
Zudem verstand Götz Alsmann es, die Klischees, die ein derartiges Programm unweigerlich bedient, mit der für ihn typischen Ironie zu versehen. Das Publikum wurde somit zu einem beschwingten, unterhaltsamen Spaziergang durch die Straßen des nächtlichen Paris eingeladen und nahm das Angebot dankend an, wie der lang anhaltende Applaus zwischen den einzelnen Liedern deutlich machte.
Bevor Götz Alsmann mit seiner Band gegen 23 Uhr, nach mehreren Zugaben, endgültig die Bühne verließ, stellte er klar: "Vellmar - Wir kommen wieder." Das gilt für viele der Zuschauer sicherlich auch, denn das Publikum schien restlos begeistert und das sicherlich nicht nur wegen der babyblauen Sakkos.
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