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RTL-Chefredakteur Kloeppel wünscht sich TV-Duell nach US-Vorbild

GDN - Peter Kloeppel, Chefredakteur des Fernsehsenders RTL und einer der vier Moderatoren für das TV-Duell zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Herausforderer Peer Steinbrück (SPD) am kommenden Sonntag, will das Format revolutionieren: Er könne sich gut eine Diskussion wie in den Vereinigten Staaten vorstellen, sagte der Journalist dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe). "In den USA ist es ja so, dass der Präsident und sein Herausforderer von einem Moderator befragt werden und viel mehr Bezug aufeinander nehmen. Wenn ich mir irgendetwas wünsche, dann eine echte, lebhafte Debatte zwischen Kanzlerin und Herausforderer auch in unserem TV-Duell."
Dazu will Kloeppel das Format komplett verändern: mehrere Duelle, weniger Moderatoren. Sogar Zuschauer im Studio seien in Ordnung: "Das stört den verbalen Schlagabtausch nicht, vermittelt aber eine ganz andere Stimmung. Was wir aber nicht wollen, ist ein buntes Larifari. Es muss ganz klar sein: Es geht hier um ernsthafte Politik." Seit 2002 gibt es in Deutschland Fernsehdebatten vor Bundestagswahlen. Damals traten Edmund Stoiber (CSU) und Gerhard Schröder (SPD) gegeneinander an – und legten strenge Regeln für den Schlagabtausch fest. So wird beispielsweise seither die Redezeit der Kandidaten exakt gemessen und darf am Ende nicht mehr als eine Minute auseinander liegen. Auch die Fragen der Moderatoren sind streng aufgeteilt. Hoffnung, dass sich an diesem Zustand bald etwas ändert, hat Kloeppel jedoch nicht: "Beide Seiten wissen, dass unkontrollierte Momente große Auswirkungen haben können. Wir wissen aber auch: Wenn Anarchie auf dem Bildschirm herrscht, geschieht das meist nicht zum Nutzen der Abgebildeten", so der RTL-Chefredakteur.
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