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Bahn-Chef Grube warnt vor Folgen der Unterfinanzierung der Infrastruktur
GDN -
Bahn-Chef Rüdiger Grube warnt eindringlich vor den Folgen der chronischen Unterfinanzierung der Infrastruktur und fordert deutlich höhere Investitionen in das Schienennetz. "Angesichts der dramatischen Unterfinanzierung hat die Bahn einen Investitionsstau bei Gleisen, Weichen und Stellwerken von über 30 Milliarden Euro", sagte er dem Nachrichtenmagazin "Spiegel".
"Wenn sich nichts ändert, steigt der Rückstand bis 2020 auf gigantische 50 Milliarden Euro." Dann gebe es nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder die Qualität der Bahn lasse deutlich nach, oder Strecken müssten gesperrt werden. Nach Grubes Überzeugung ist eine Erhöhung der Investitionen in das Bestandsnetz von derzeit rund drei Milliarden Euro auf "über vier Milliarden Euro" notwendig. "Selbst dann reden wir über eine Aufgabe, die uns mindestens eine Generation lang beschäftigen wird." Bei der Mobilisierung der zusätzlichen Gelder müsse "der Bund mit ran", so Grube im "Spiegel" weiter. Zwar wolle sich die Bahn auch künftig an der Pflege des Netzes beteiligen. Klar sei aber auch: "Weil die Schiene jahrzehntelang vernachlässigt wurde, können wir es allein nicht schaffen." In Zukunft will Grube die Mittel für die Bahn auch gezielter ausgeben. "Der Grundsatz muss lauten: Das Bestandsnetz hat Vorrang vor dem Aus- und Neubau." Das knappe Geld solle dort aus - gegeben werden, wo es am meisten für das Gesamtnetz bringe. Deshalb müssten die Kapazitäten der Bahnknoten wie Hamburg, Köln und Frankfurt am Main erweitert und etwa Bahnübergänge ersetzt werden, damit die Züge mit höherer Geschwindigkeit fahren könnten. Was die Wintervorbereitungen der Bahn betrifft, könne er nur hoffen, dass sie ausreichen. "Wir haben Tausende Weichenheizungen gebaut, Abtaustationen für Züge installiert, Zehntausende Mitarbeiter für den Räumdienst mobilisiert – und trotzdem: Wir haben Respekt vor dem Winter." Schließlich werde das Klima "immer extremer und unberechenbarer".
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