Kultur
Päpstlicher Kulturrat bedauert antireligiöse Haltung in Berlin
GDN -
Der Präsident des Päpstlichen Kulturrats, Gianfranco Kardinal Ravasi, bedauert eine antireligiöse Haltung in Berlin. Im Interview mit der "Welt" sagte Ravasi über die deutsche Hauptstadt: "In Berlin gibt es eine lange Tradition der Ablehnung von Religion, des Neins zur Religion. In religiösen Dingen ist Berlin fast so etwas wie eine Wüste."
In der Hauptstadt sei das Christentum "wirklich in der Defensive". Berlin sei eine Stadt, "in der sich weit mehr Kulturen kreuzen als wohl in jeder anderen Großstadt Europas. Und Berlin gehört zu den Städten in Europa, in denen die Säkularisierung am weitesten fortgeschritten ist", sagte der Kardinal weiter. Er sagte auch, die Kirche müsse "neue Wege der Kommunikation, des Gesprächs finden, sie muss eine neue Sprache sprechen". Ein gutes Beispiel gebe Papst Franziskus ab. "Er hat in den kirchlichen Alltag eine Sprache eingeführt, die die Sprache unserer Gegenwart ist, kurze Sätze, auf den Punkt formuliert. Man könnte sagen: Tweets." Kardinal Ravasi wird kommende Woche die katholische Veranstaltungsreihe "Vorhof der Völker" nach Berlin bringen. Ziel ist die Auseinandersetzung der Kirche mit Ungläubigen und Andersgläubigen. Der Name der Veranstaltungsreihe bezieht sich auf den jüdischen Tempel in Jerusalem. Dieser war von einem Vorhof der Völker umgeben, in dem Nichtjuden und Juden miteinander über den Glauben sprechen konnten.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.