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Taxi-Verband warnt vor Pleitewelle wegen Mindestlohn
GDN -
Der Deutsche Taxi- und Mietwagenverband (BZP) fürchtet wegen des geplanten Mindestlohns eine Pleitewelle von Fuhrunternehmern. "Wenn die Unternehmen höhere Löhne zahlen müssen, die Mehrkosten aber nicht weitergeben dürfen, ist das tödlich für die Branche. Die Folge wäre eine Pleitewelle", sagte BZP-Geschäftsführer Thomas Grätz der "Welt".
Der Verband verweist auf ein Expertengutachten, wonach bei einem Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro pro Stunde die Tarife für Taxifahrten um etwa 20 bis 25 Prozent steigen müssten. Der Verband fordert deutlich steigende Kosten für Taxifahrten. Taxi-Tarife können allerdings nicht ohne weiteres verändert werden, denn das ist Sache der Kommunen. Das Taxigewerbe würde einen flächendeckenden, gesetzlichen Mindestlohn, den die neue Bundesarbeitsministerin Andreas Nahles (SPD) ganz oben auf ihre Agenda gesetzt hat, besonders zu spüren bekommen. BZP-Geschäftsführer Grätz wies darauf hin, dass der durchschnittliche Stundenlohn eines Taxifahrers bei nur 6,50 Euro liegt - wenn man die meist am Umsatz orientierte Entlohnung auf Arbeitsstunden umrechne. Höhere Löhne müssten an die Kunden weitergereicht werden, so Grätz, anders würden die Firmen nicht auf die nötigen Margen kommen. Doch die Preise werden von den Städten und Kreisen festgelegt. 802 Tarifordnungen gibt es daher in Deutschland. "Die zu ändern dauert je nach Kommune sechs Monate bis zu zwei Jahre. Wenn die Taxiunternehmen vor einer Anpassung den Mindestlohn zahlen müssen, wird es für viele eng. Vor allem für die größeren Anbieter mit mehreren Mitarbeitern", sagte Grätz. "Wir brauchen daher für unsere Branche beim Mindestlohn eine längere Übergangsphase." Wirklich Anlass zu klagen hat das Taxi-Gewerbe derzeit allerdings nicht, das räumte auch der BZP ein. "Im vergangenen Jahr lag der Umsatz unserer Taxen und Mietwagen bei 4,4 Milliarden Euro. In diesem Jahr werden wir leicht darüber sein", sagte Verbandspräsident Michael Müller der "Welt". Zwar gebe es neue Konkurrenz durch Carsharing- und App-Anbieter sowie bessere ÖPNV-Angebote. "Aber das führt auch dazu, dass die Leute mehr ausgehen und gerade in den Innenstädten das eigene Auto immer öfter abschaffen. Davon profitieren auch wir", so Müller.
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