Kultur
Freundliche Übernahme - Künstler zeigen ihre Sammlung
Ausstellung im Marta (Herford)
Raum Jonathan Meese (Quelle: VG Bild-Kunst, Bonn 2014)
GDN -
Sieben Künstler, sieben Künstler-Sammlungen, sieben Ausstellungen. Das Marta Herford gibt seine Ausstellungsräume in Künstlerhände, damit diese dort ihr persönliches Museum einrichten. Herausgekommen ist eine faszinierende Schau, die sieben vollkommen unterschiedliche Handschriften trägt.
Häufig stellt sich die Frage nach dem Ursprung von Kreativität. Künstlerateliers geben da
durchaus den einen oder anderen Hinweis. In ihnen offenbart sich oft ein ganzer Kosmos - von eigenwilligen Einzelstücken über Werke anderer Künstler bis hin zu sorgfältig zusammengetragenen Sammlungen von Objekten oder Kunstwerken. Das Marta Herford hat nun einige Künstler gebeten, diese Schätze hervorzuholen und dem Publikum einen einzigartigen Blick auf ihre Sammelleidenschaften zu ermöglichen.
durchaus den einen oder anderen Hinweis. In ihnen offenbart sich oft ein ganzer Kosmos - von eigenwilligen Einzelstücken über Werke anderer Künstler bis hin zu sorgfältig zusammengetragenen Sammlungen von Objekten oder Kunstwerken. Das Marta Herford hat nun einige Künstler gebeten, diese Schätze hervorzuholen und dem Publikum einen einzigartigen Blick auf ihre Sammelleidenschaften zu ermöglichen.
Eingeladen sind die international erfolgreichen Künstler Herbert Brandl, Bogomir Ecker, Helmut Federle, Katharina Grosse, Friedrich Kunath, Jonathan Meese und Karin Sander. Nicht ihr eigenes Werk steht aber im Mittelpunkt der Inszenierung, sondern das, was sie selbst sammeln. Die Besonderheit der Ausstellung besteht zudem darin, dass die Künstler selbst die Inszenierung im Museum vorgenommen haben. Je einen Raum verwandelten sie in ein persönliches “Museum der Leidenschaft“. Oftmals tritt dabei das eigene Werk in einen Dialog mit dem Gesammelten.
Sieben höchst unterschiedliche Konzepte - in diesem Fall eher künstlerische Strategien - liegen dabei den jeweiligen Inszenierungen zugrunde. Die eher konzeptuell arbeitende Karin Sander hat zum Beispiel auf eine inhaltliche Gruppierung der Werke ihrer Kunstsammlung verzichtet und eine strenge Hängung nach Größe der Exponate vorgenommen. Jonathan Meese wiederum hat seit Kindertagen liebevoll zusammengetragene Gegenstände im zentralen Dom des Museums zu einer gigantischen Bibliothek der Erinnerung arrangiert.
Bogomir Ecker stellt ganz konkret den 766 analogen, größtenteils anonymen Fotografien seiner Sammlung zehn Tiefkühltruhen gegenüber, in denen seine eigenen Werke - Objekte und Abgüsse von Gegenständen - langsam von einer Eisschicht überzogen werden. Bewusst wurde die Auswahl der sammelnden Künstler weit aufgefächert. Von der expressiv arbeitenden Katharina Grosse, dem mit der Populärkultur spielenden Friedrich Kunath, über den u.a. von Messern faszinierten Maler Herbert Brandl zu dem forschend analytischen Helmuth Federle, der Artefakte aus fernen Ländern auf deren ideelle Verwertbarkeit prüft, reicht das Spektrum.
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