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Erdbeben im Landkreis Verden, Erdgasförderung verantwortlich?

Wirtschaftsminister Jörg Bode prüft

GDN - Am 22. November 2012 kam es bei Langwedel im Landkreis Verden zu einem Erdbeben der Stärke 2,8. Dessen Ursachen werden derzeit erforscht. Eine Kausalität zu der dortigen Erdgasförderung ist wahrscheinlich. Die Landesregierung nimmt diesen Hinweis sehr ernst.
Obwohl die laufenden Untersuchungen noch nicht abgeschlossen sind, hat die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Hannover, in einer ersten Stellungnahme vom 12. Dezember 2012 festgestellt, dass ein Zusammenhang zwischen der konventionellen Erdgasförderung und dem seismischen Ereignis wahrscheinlich ist. Das zuständige Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) ist mit der umgehenden Aufklärung dieses Sachverhaltes befasst. Es besteht keine Gefahr für die in der Region lebenden Menschen, aber ein “šweiter so' darf und wird es nicht geben.
Die in dieser Region tätigen Förderunternehmen werden von uns nun zu folgenden Schritten aufgefordert:
1. Unter Berücksichtigung der örtlichen Geologie müssen die möglichen Zusammenhänge zwischen der Erdgasförderung und den registrierten seismischen Ereignissen dargestellt werden und erhobene Daten zur Analyse und Bewertung dem LBEG zur Verfügung gestellt werden.

2. Es muss dargelegt werden, ob die Verpressung von Lagerstättenwasser zu seismischen Ereignissen führt.

3. Die den Unternehmen vorliegenden Informationen aus der eigenen seismischen Überwachung sowie der Erdgasförderung müssen zur Verfügung gestellt werden, um eine unabhängige Beurteilung der vorhandenen Daten und grundlegenden Aussagen zu ermöglichen.
Außerdem wird das LBEG in enger Zusammenarbeit mit der BGR dieses und weitere registrierte seismische Ereignisse in Niedersachsen auswerten, um mögliche Einflüsse der Erdgasförderung bei der Entstehung von Erdbeben zu analysieren.
Nach der Bewertung der vorliegenden Daten ist zu klären, unter welchen Rahmenbedingungen die Erdgasförderung in dieser Region weiter stattfinden kann.
Parallel hierzu richtet das LBEG zum 01. Januar 2013 einen zentralen Erdbebendienst ein. Er soll Fragestellungen im Zusammenhang mit dem Auftreten von Erdbeben in Niedersachsen in Kooperation mit der BGR bearbeiten.
Dabei steht neben der Registrierung von Erdbeben an verfügbaren Stationen die seismologische Auswertung und Interpretation in Bezug auf Entstehung und Herdtiefe im Vordergrund. Hierzu werden Erdbeben ausgewertet und z.B. mit Datum, Ort, Tiefe, Intensität und weiteren Parametern verzeichnet. Mit dessen Hilfe wird es möglich sein, die Bewertungsbasis für Erdbeben in Norddeutschland zu verbessern.
Wir brauchen außerdem eine staatliche Ombudsstelle, an die sich betroffene Bürgerinnen und Bürger aus den Fördergebieten wenden können. Über die konkrete Ausgestaltung werden wir demnächst informieren."
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