Musik
Zum Auftakt der 12. Blueswoche: Franck Goldwasser im Theaterstübchen
Vier Bluesgrößen in einer Woche
Franck Goldwasser und Bobby Jones (Quelle: heldmann.photography)
GDN -
Inzwischen hat die Blueswoche bereits Tradition im Kasseler Theaterstübchen. Der früherer Jazzclub hat sich längst auch zu einem bedeutenden Auftrittsort internationaler Bluesgrößen in Deutschland gemausert. Am Montag startete die 12. Blueswoche.
Zum Auftakt hat Markus Knierim den französischen Musiker Franck Goldwasser engagiert, der in Deutschland noch keine sehr große Fangemeinde hat. Er wurde in Paris (Frankreich, nicht Texas) geboren. Eine “Hound Dog Taylor“ LP warf ihn aus der Bahn und er beschloss, Bluesgitarrist zu werden. 1982 zog er in das Mutterland dieser Musik, nach Oakland, wo er zunächst in einem Raum hinter der Bühne des “Eli Mile High Clubs“, dem authentischsten Bluesclub der Region, wohnte. Als “Paris Slim“ nahm er in den folgenden Jahren eine Single sowie zwei LPs auf und begann, mit West Coast-Bluesgrößen wie Big Mama Thornton, Lowell Fulson, Pee Wee Crayton and Jimmy McCracklin zu arbeiten. Danach folgten Zeiten als Begleiter von Sunnyland Slim, A.C. Reed, James Harman, Mitch Woods, Charlie Musselwhite und anderen. Als Blues-Kosmopolit arbeitet er in den USA und Europa gleichermaßen erfolgreich und scheut sich nicht, auch mal einen Blues in Französisch zu singen.
Beim Auftritt im Kasseler Theaterstübchen wurde Franck Goldwasser von Bobby Jones unterstützt. Er ist Mitglied der “Mannish Boys“. Mit dieser All Star-Gruppe ist auch Goldwasser unterwegs, und spätestens jetzt dürften Bluesfreunde hellhörig werden. Die amerikanischen Super-Blueser “Mannish Boys“ haben in den vergangenen zwei Jahren zwei hervorragende Alben eingespielt. Als man im Februar 2007 deren Album “Lowdown Feeling“ in einem kleinen Studio im Norden Hollywoods einspielte, nutzte man die Gelegenheit und nahm nebenbei auch “Comin“™ back hard“ auf. “Lowdown Feeling“ ist eines der besten Blues-Alben und die gute Stimmung wurde auch bei “Comin“™ back hard“ eingefangen.
Bobby Jones wuchs auf einer Farm in Louisiana auf. Wie viele andere Blueser begann er seine Karriere im Gospel- Chor seiner heimatlichen Kirche. Im Alter von 14 Jahren fälschte er Papiere, um als Zwanzigjähriger zu gelten, damit er in die US-Army eintreten konnte. Es trieb ihn hinaus aus der Enge seiner ländlichen Heimat. Auf Betreiben seines Vaters flog er allerdings kurze Zeit später wieder aus der Army. 1959 ließ Bobby Jones sich in Chicago nieder und begann seine musikalische Karriere als Blueser in verschiedenen Clubs. Während der 60er und 70er Jahre nahm er für verschiedene Chicagoer Label auf, danach wurde es etwas ruhiger um ihn, bis er letztendlich zu den “Mannish Boys“ kam.
Die nächsten Konzerte im Rahmen der 12. Blueswoche im Theaterstübchen:
29.10.: Grainne Duffy
30.10.: Randy Hansen and Band
3.11.: Eric Sardinas and Big Motor
Weitere Fotos vom Auftakt der 12. Blueswoche mit Franck Goldwasser und Bobby Jones im Theaterstübchen finden Sie unter "Fotogalerie".
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