News

Zum Abgang beim SPIEGEL

Schwarzer Rauch

GDN - Die Entscheidung um den designierten SPIEGEL-Chefredakteur Wolfgang Büchner war längst gefallen. Jetzt steht sein Abgang kurz bevor. Auch Geschäftsführer Ove Saffe wird den Verlag laut Medienberichten bald verlassen. Dem voraus ging ein schier endloser Machtkampf um die Zukunft von Print und Online.
Viel ist geschrieben worden, viel drang nach außen. Wir wissen, was sich hinter den Kulissen der Online- und Print Redaktion beim SPIEGEL abspielte. Oder glauben es zu wissen. Mit der Wahrheit ist das wie innerhalb einer Religion - entweder man glaubt an das Ende des Elends oder nicht. Hier zählen keine Fakten wie im Journalismus. Klaus Brinkbäumer, der neue Chef in spe, soll es richten. Ob bald weißer Rauch aus dem Schornstein beim SPIEGEL aufsteigt?
Journalismus ist Meinungsmacht. Auch die Macht über das “Wie“ die Information transportiert wird. Nicht selten entfacht ein Kampf über die Meinungshoheit innerhalb journalistischer Organisationen. Skorpione haben sich auch schon gerauft - von Angesicht zu Angesicht, völlig intrigenlos. Journalismus ist weiterhin eine ehrenwerte Tugend. Wahrhaftig, sorgfältig geprüft, authentisch PR-frei, investigativ, und überhaupt strömt diese Branche in Deutschland über an Pressevielfalt, Meinungsfreiheit, Frauenquote und ordentlichen Gehältern.
Tote oder ewig Lebende - je nachdem, wie religiös man ist, sind oft weiser. Dass wir wissen, nichts zu wissen, wissen wir bereits durch Platon von Sokrates. So bleibt nichts übrig, als den französischen Schriftsteller Paul Claudel (1868 - 1955) zu zitieren: “Die Wahrheit hat nichts zu tun mit der Zahl der Leute, die von ihr überzeugt sind.“ Auch nicht mit der Zahl der Journalisten.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.