Entertaiment
Premiere des FlicFlac Artistenfestivals - Spannend, humorvoll, dramatisch
6. Festival der Artisten
Drei Wochen Artistik im FlicFlac Zelt (Quelle: heldmann.photography)
GDN -
Das Festival der Artisten gehört inzwischen zum Jahreswechsel in Kassel wie Weihnachtsmarkt und Silvesterfeuerwerk. Am Freitag war die Premiere des 6. Festivals im schwarz-gelben Zelt auf dem Friedrichsplatz. 1500 begeisterte Fans staunten, lachten und jubelten.
Eine Frage, die auch Oberbürgermeister Hilgen bei seiner Eröffnung des 6. Festivals der Artisten noch nicht beantworten konnte, lautet: Wer wird am 11. Januar die drei Preise in Empfang nehmen dürfen, die durch die Publikumsjury vergeben werden? Noch ist es viel zu früh, eine Tendenz dafür zu vermelden. Verdient hätten es alle der zwölf Artisten(gruppen), die bei der Premiere des 6. Artistenfestivals für atemloses Schweigen, lautes Lachen und begeisterte Jubelstürme sorgten. Subjektiv am lautesten war es wohl beim Auftritt der jungen Rich Miteku, die ihren Körper mit einem Lächeln auf den Lippen in unglaublicher Weise zu den Klängen von Adeles “Skyfall“ verbiegt. Aber auch Valérie Inertie sorgte mit dem Tanz im Cyr Rad für Beifallsstürme. Die Kanadierin hat als einzige gleich zwei Auftritte: Mit ihrer Tuchakrobatik zeigt sich Kraft und Eleganz hoch unter der Kuppel des Zeltes.
Dort oben beenden die Wallenda Family die zweieinhalbstündige Show auf dem Drahtseile, und zwar gleich zu siebt und gleichzeitig auf einem Seil in drei Ebenen. Ihre Pyramide, ohne Netz oder Sicherung, gehört zu den atemraubenden Momenten. Ebenso, wie Super Silva, der in rasender Geschwindigkeit kopfüber durch die Kuppel turnt. Oder wie die Flying Cortes mit ihrer Trapezkür. Die fünf Kolumbianer fliegen gleich auf zwei Ebenen zwischen den Schaukeln über den Köpfen der Zuschauer. Irgendwo zwischen Bühnenboden und dem mittleren Luftraum im Zelt findet man das Yarmoshko Trio auf dem russischen Barren. Richtig rasant geht es, wie der Name schon sagt, bei Julia und Victor als den “Duo Racers“ auf dem Einrad zu. Rasant wirbelt auch Claudius Specht, der seine Karriere einst bei FlicFlac in Kassel begann, mit Kegeln und Hütchen.
Sich selbst wirbeln die Artisten zweier weiterer spektakulären Showacts durch die Luft. Da sind zum einen die Kuskovs. Sie kommen mit drei russischen Dnjepr-Maschinen auf die Bühne gefahren, die sie als Basis für Parterreakrobatik im Stehen wie im Fahren nutzen. Dima & Dima zeigen in einer eindrucksvollen Choreographie Hand-auf-Hand Akrobatik. Und dann fehlen noch die, die für die Lachsalven sorgen. Das sind gleich zwei wunderbare Komiker. Housch ma Housch redet nicht viel (“Kaputt!“) sondern sorgt vor allem durch seine pantomimische Kunst für Gelächter im Rund des Zeltes. Willer Nicolodi dagegen spricht gleich mehrfach. Mal gibt der Bauchredner Joselito, einer vorlauten Ratte aus Mexiko eine Stimme, dann verleiht er sie gleich mehreren, die er aus dem Publikum auf die Bühne bittet.
Die zehn Zuschauerinnen und Zuschauer, die nach der Pause eine der in das Publikum geworfenen Mützen fangen, haben die schwere Aufgabe, ihre Favoriten unter den 40 Künstlern zu küren. Die drei mit den meisten Punkten bekommen am 11. Januar nach der letzten Vorstellung die begehrten Preise, neben einem Preisgeld von 15.000, 10.000 bzw. 5.000 Euro auch einen wertvollen Pokal. Bis dahin gibt es aber noch viele Vorstellungen, mit Ausnahme von Heiligabend, Silvester und dem 5. Januar täglich um 16 und 20 Uhr im FlicFlac-Zelt auf dem “schönsten Circus-Platz Europas“ (Direktor Benno Kastein). Rund zwei Drittel der 50.000 Karten sind schon verkauft, aber noch gibt es welche an den üblichen Vorverkaufsstellen oder direkt über www.flicflac.de. Und vielleicht dürfen ja Sie als Mitglied der Publikumsjury über die Sieger des 6. Festivals der Artisten mit entscheiden.
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