Ray Binder und Band erinnern an Joe Cocker

GDN - Er ist ein Rock `n´ Roll-Veteran im besten Sinne. Seit über 50 Jahren ist er mit seiner Fender Stratocaster auf den Bühnen der Welt unterwegs. Eine seiner Inspirationen war Joe Cocker. Daher widmete Ray Binder sein Konzert am Vortag von Weihnachten dem verstorbenen Briten.

Als der in Nordhessen und in der Nähe von Syracuse (NY, USA) lebende Ray Binder seine Musikerlaufbahn 1961 startete und drei Jahre später bei der Kasseler Beat-Band-Battle-Night seinen ersten großen Bühnenauftritt vor 2500 Fans feierte, hatte die Musikwelt von Joe Cocker noch nichts gehört. Das sollte sich fünf Jahre ändern. Mit seinem legendären Auftritt in Woodstock startete der britische Soul- und Rocksänger eine unvergleichliche Karriere mit Hochs und Tiefs. Die Karriere des Nordhessen Ray Binder verlief nicht ganz so turbulent, doch mit ungezählten Auftritten in kleinen Clubs und auf großen Festivalbühnen, im TV und im Radio dauert sie nun schon ein halbe Jahrhundert an. Ray Binder schätzt den Briten nicht nur als Musiker, sondern auch als Mensch, wie er gerne erzählt. Er lernte ihn einst bei einem seiner Konzerte in Kassel persönlich kennen und traf sich danach wiederholt mit ihm. Kein Wunder also, dass Ray durch den auch für ihn überraschenden Tod Cockers erschüttert wurde.

Was macht ein Musiker, wenn ein geschätzter Kollege stirbt? Er widmet ihm einen Song oder gleich ein ganzes Konzert. Der schon länger geplante Auftritt am Tag vor Weihnachten in Kaufungen bei Kassel stand also ganz im Zeichen der Erinnerung an einen der Großen der Rock, Blues und Soulmusik. Klar, dass auch einige der Songs, die Cocker zu Weltruhm verhalfen (z.B. "Unchained My Heart"), an diesem Abend im Repertoire waren. Aber auch zahlreiche andere Songs, ob Coverversionen oder eigene Songs, bot das Trio um Ray Binder im vollen Kaufunger Hof. Für den Leadgesang, Gitarre und Harp ist der Bandleader selbst zuständig. Am Bass steht Wolfgang Wiegand, für den Rhythmus sorgt Dirk Schuster an den Drums. Als Gastmusiker sorgte an diesem Abend Andy Meinhard für einen besonderen Akzent. Er baut seine dreiseitigen Bluesgitarren selbst aus Zigarrenschachteln, Keksdosen und ähnlichen Behältnissen. Bis weit nach Mitternacht dauerte es, bis Musiker und Publikum sich erschöpft und zufrieden verabschiedeten - bis zum nächsten Mal, denn “ich will es Joe Cocker noch nicht nachmachen“, versicherte der inzwischen ebenfalls siebzigjährige Vollblutmusiker seinen Fans. Weitere Fotos von Ray Binder & Band finden Sie unter “Fotogalerie“.