Musik

Steppin Out - Blues aus Kassel im Theaterstübchen

Abschluss des Bluesjahrs


Steppin Out im Theaterstübchen (Quelle: heldmann.photography)
Bandleader Hugo W. Scholz
(Quelle: heldmann.photography)
GDN - Wer meint, so richtig könnten nur Bands aus dem Süden der USA den Blues spielen, wurde am wenige Stunden vor Jahresende im Kasseler Theaterstübchen eines Besseren belehrt. Steppin´ Out zeigte, dass auch die Nordhessen den Blues haben.
Theaterstübchen-Boss Markus Knierim
Quelle: heldmann.photography
Wer auf das Bluesjahr im Theaterstübchen, einem der wenigen herausragenden Bluesclubs in Deutschland, zurückblickt, wird eine Menge Perlen entdecken. Fiona Boyes aus Australien war eine der Entdeckungen, die wir Markus Knierim, dem Macher des Theaterstübchens, verdanken. Auch Grainne Duffy, die dort Aufnahmen für ihr geplantes Livealbum eingespielt hat, zählt zu den Perlen. Paul Reddick oder Billy Cobham dagegen sind zu den bekannteren ihrer Zunft zu rechnen, ebenso wie Ray Fuller. Franck Goldwasser war ebenfalls unter der Kategorie “Highlight“ zu buchen. Aber es sind eben nicht nur die weitgereisten aus den USA, Großbritannien oder Australien, die die Bluesfans beeindruckt haben. Mit BB & The Blues Shacks gehört eine deutsche Combo zu den Stammgästen des Theaterstübchens mit treuem Publikum. Und eben auch Kassel hat eine Band vergleichbarerer Kategorie zu bieten.
Gitarrist Frank Pecher - modisch gewagt
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Steppin´ Out kann demnächst das zwanzigste Bandjubiläum feiern. Ein guter Anlass, das fünfte Album auf den Markt zu bringen, dass, so Bandleader Hugo W. Scholz, “auch von uns schon lange vermisst wird“. Im bestens gefüllten Theaterstübchen gaben sie einen Querschnitt ihrer bisherigen drei Studioalben “No shoes, no shirts, no service“, “Tomorrow today“ (auf dem Dick Herstall mit einigen seiner letzten Aufnahmen zu hören ist) und “Home“ zum Besten. (Das vierte ist ein unplugged eingespieltes Livealbum.) Selbstverständlich gehörte zum Programm auch der den Bandnamen gebende Song “Steppin Out Shoes“, wenn auch die Schuhe, früher ein Markenzeichen Scholz´ fehlten (“Wir tragen heute casual.“) Aber es kommt ja nicht auf Äußerlichkeiten an, auch das gewagte Hemd des Gitarristen Frank Pecher hatte keinen erkennbaren Einfluss auf die Qualität des Programms, mit dem das Theaterstübchen traditionell das Bluesjahr abschloss.
An den Drums: Marcus Wickel
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Hugo W. Scholz: voc, harp, sax
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Bassmann Rolf Denecke
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Beste Stimmung auf der Bühne ...
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... und davor!
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Rolf Dressler sorgt für Sound und Licht
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Tschüß bis nächste Jahr!
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Qualität hat Steppin´ Out, davon konnte man sich - wieder einmal - überzeugen. Hugo Scholz, der gelegentlich auf der Bühne in seiner Gestik an den verstorbenen Joe Cocker erinnert (“Joe Cocker hat mich stark beeinflusst.“), ist nicht nur für den Gesang zuständig, sondern auch für die Mundharmonika, und, leider viel zu selten an diesem Abend, für sein begnadetes Saxophonspiel bekannt. Frank Pecher sorgt an der Gitarre für die Melodien. Auf der anderen Bühnenseite spielt Rolf Denecke den Bass. Beide gemeinsam reißen die begeisterten Zuhörer immer wieder zum Zwischenapplaus mit ihrem Spiel hin. Ebenso virtuos unterlegt der vierte im Bunde, Marcus Wickel an den Drums, das Ganze mit den treibenden Rhythmen. Und wie es sich gehört, erhält er auch Gelegenheit, sein Können in einem beeindruckenden Solo zu demonstrieren. Zweiundzwanzig Songs gibt es zu hören, darunter viele Eigenkompositionen, aber auch einige schön interpretierte Coverversionen wie z.B. “Sittin on the dock oft he bay“. Mit dem erstmals interpretierten “Moon“, gesungen von Hugo Scholz und begleitet von allein Frank Pechers Gitarre, endete der Bluesabend erst kurz vor Mitternacht. Doch lies Markus Knierim die Band nicht von der Bühne, ohne sie für den 29. Dezember 2015 zu verpflichten, um dann das Bluesjahr 2015 im Theaterstübchen zu beschließen. Weitere Bilder gibt es in der “Fotogalerie“.
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