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Studie: Viele Betriebe hatten nie Azubis mit Migrationshintergrund
GDN -
Der Großteil der Ausbildungsbetriebe in Deutschland hat noch nie einen Jugendlichen mit Migrationshintergrund als Lehrling eingestellt. Dies zeigt eine repräsentative Unternehmensbefragung im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung, über deren Ergebnisse die "Welt" berichtet und die am Donnerstag veröffentlicht werden.
Danach haben knapp 60 Prozent der Betriebe noch nie einen Jugendlichen mit Migrationshintergrund ausgebildet. Nur 15 Prozent der 450.000 Ausbildungsbetriebe haben aktuell Lehrlinge mit ausländischen Wurzeln. Als Grund für die Auswahl ausschließlich deutschstämmiger Azubis nennen der Befragung zufolge fast 40 Prozent der betreffenden Unternehmen die Sorge vor Sprachbarrieren. Fast 15 Prozent führen kulturelle Unterschiede als Motiv an. 14 Prozent halten den eigenen Betrieb für nicht ausreichend vorbereitet für den Umgang mit unterschiedlichen Kulturen. Dagegen glaubt nicht einmal jeder zehnte Betrieb, dass Jugendliche mit ausländischen Wurzeln schlechtere Leistungen bringen würden. Vor dem Hintergrund der lauten Klagen in der Wirtschaft über den wachsenden Fachkräftemangel mahnen die Forscher die Betriebe, das große Potenzial der Jugendlichen mit Migrationshintergrund auch im eigenen Interesse stärker als bisher in den Blick zu nehmen. Schließlich hätten mittlerweile fast 30 Prozent der 15- bis 20-Jährigen ausländische Wurzeln.
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