Mitch Ryder - Siebzig und kein bisschen müde

GDN - Geboren im Februar 1945 begann die musikalische Karriere des aus Michigan stammenden Mitch Ryder noch, bevor er zwanzig Jahre alt wurde. Jetzt mit - in wenigen Tagen - Siebzig ist noch längst nicht müde. Noch immer schafft er es, sein Publikum zwei Stunden lang zu begeistern.

Wie schon seit Jahren ist der Altmeister des Motown, Blues und Rock, dem sogar Bruce Springsteen mit seinem “Detroit Medley“ Referenz erwiesen hat, im Frühjahr in Europa auf Tour. Und wie immer wird er dabei von “Engerling“, der einstigen Kultband in der DDR, begleitet. in Europa hatte Mitch Ryder mit einem bis heute legendären Auftritt 1979 im WDR-Rockpalast seinen Durchbruch. Und hier, vor allem in Deutschland, feiert der Altmeister nach wie vor seine größten Erfolge. In diesem Jahr ist er auf seiner 70th Anniversary Tour, nicht zuletzt, um sein aktuelles Livealbum “It“™s Killing Me“ zu promoten. Noch bis April wird Mitch Ryder mit der Band um Keyboarder Boddi Bodag in den Clubs in Deutschland zu sehen und zu hören sein.

Im Kasseler Theaterstübchen spielte er nun binnen zwölf Monaten das zweite Mal vor vollem Haus. Weil sein Club nicht ausverkauft war, wollte Markus Knierim vor der Bühne ein paar Tische und Stühle stellen. Denn nicht nur der Künstler sondern auch einige seiner Fans sind ja älter geworden. Doch Mitch Ryder fand das gar nicht gut, wie Markus Knierim zum Besten gab. “Wenn ich mit zwei künstlichen Hüften zweieinhalb Stunden auf der Bühne stehen, kann mein Publikum das auch.“ Und es war auch besser so. Denn die Musik ging vom ersten Stück “Do you feel alright“ an in die Beine. Lange hätte da wohl ohnehin niemand gesessen. Gut zwei Stunden und fünfzehn Songs später sollte dann Schluss sein. Bis dahin gab es, immer wieder unterbrochen durch kurze, launige Ansagen, solche Perlen wie das leider immer aktuelle “Terrorist“, “Red Scare Eyes“, “Detroit by the River“ oder “Soul Kitchen“ zu hören. Und wenn Mitch Ryder und Engerling im nächsten Winter wieder auf Tour gehen, wird das Theaterstübchen ebenso wie viele andere Bluesclubs erneut prall gefüllt sein. Mehr Bilder finden Sie unter “Fotogalerie“.