Kultur

Yiorgos Kaminis: Die Documenta ist eine Botschaft der Hoffnung

Athens Bürgermeister besucht Kassel


Kulenkampff, Kaminis und Hilgen (Quelle: heldmann.photography)
Die beiden Bürgermeister vor dem Herkules
(Quelle: heldmann.photography)
GDN - Unter dem Motto “Von Athen lernen“ soll erstmalig eine Documenta-Ausstellung nicht in Kassel sondern in Athen eröffnet werden. Erst zwei Monate später wird sie dann auch in der Documentastadt Kassel eröffnet werden. So sehen es die Pläne des künstlerischen Leiter der Documenta 14 Adam Szymczyk vor.
Kaminis hat kassel sichtbar gefallen
Quelle: heldmann.photography
In diesen Tagen haben sich die Stadtoberhäupter beider Städte, Athens Bürgermeister Yiorgos Kaminis und Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen, zum Gedankenaustausch getroffen. Als Beginn einer inspirierenden Partnerschaft haben beide den Besuch des Athener Stadtoberhaupts in Kassel bezeichnet. Auf Einladung Hilgens hatte Kaminis die Fuldastadt besichtigt und in Gesprächen mit Vorständen Kasseler Unternehmen, Kulturschaffenden und documenta-Verantwortlichen einen lebendigen und persönlichen Eindruck der Stadt Kassel, der Verankerung und Bedeutung der documenta in der Stadt erhalten. Beide besuchten, begleitet von Annette Kulenkampff, der Geschäftsführerin der Documenta GmbH, sowohl das UNESCO Weltkulturerbe, den Bergpark Wilhelmshöhe, als auch einige der dauerhaften Documentainstallationen in der Stadt.
Documentainstallation im AOK-Gebäude
Quelle: heldmann.photography
"Ich bin beeindruckt von der Vitalität und Schaffenskraft in dieser spannenden Stadt und der documenta als einer ihrer Weltmarken", stellte Kaminis zum Abschluss des Besuchs vor der Presse fest. Bereits am Tag zuvor hatten Hilgen und Kaminis gemeinsam die Berliner Tourismusmesse ITB besucht und dort für das Projekt documenta 14 im Jahr 2017 geworben. Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen bilanzierte, er habe seinen Gast als sympathischen, besonnenen und konstruktiv denkenden Menschen kennen und schätzen gelernt und sehe in der Zusammenarbeit zahlreiche Chancen. Hilgen: "Dabei steht natürlich die documenta 14 im Jahr 2017 im Mittelpunkt. Ich sehe aber auch Chancen im Hinblick auf eine Bewerbung Kassels als europäische Kulturhauptstadt 2025". Dabei modifizierte Athens Bürgermeister das Motto Adam Szymczyks etwas, indem er betonte, Athen habe nichts zu lehren, aber vieles zu zeigen.
Kaminis´ beeindruckte seine Gastgeber
Quelle: heldmann.photography
Kaminis hatte in einer bewegenden Rede festgestellt: "Athen benötigt jetzt Frieden. Athen benötigt Wachstum. Und Athen benötigt Hoffnung - und die documenta ist Hoffnung." Hilgen erwiderte, er habe einen realen Eindruck von den Aufgaben gewonnen, mit denen die Partner in Athen gegenwärtig konfrontiert seien und großen Respekt vor dem Willen, der Krise Hoffnung und neue Ideen entgegen zu setzen. Mit Blick auf die wirtschaftliche Krise Griechenlands meinte der Bürgermeister auf die Frage, ob die Menschen überhaupt Sinn für eine solche internationale Kunstausstellung hätten: “Die Kunst beginnt in der Armut und verblüht im Reichtum.“ Zum Abschluss seines Besuchs zitierte Kaminis mit Blick auf die gegenseitige Befruchtung beider Länder und speziell der beiden Ausstellungsstädte der Documenta 14 den Philosophen Albert Camus: “Pluralismus ist die große Waffe Europas.“
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