News
Paris und Berlin streiten über Schuldenschnitt für Griechenland
GDN -
Kurz vor dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs der Euro-Länder zur Situation in Griechenland ist es zwischen Deutschland und Frankreich zu einem Streit über einen Schuldenschnitt für Athen gekommen. Der französische Premierminister Manuel Valls ging auf Distanz zur deutschen Position und sagte am Dienstag, eine Umschuldung dürfe "kein Tabuthema" sein.
Die Euro-Länder könnten einen Austritt aus der Währungsunion vor allem aus politischen Gründen nicht riskieren, sagte Valls am Dienstagmorgen gegenüber dem Rundfunksender RTL. "Europa steht auf dem Spiel", warnte der französische Premierminister und betonte, es müsse "alles für ein Abkommen" mit Griechenland getan werden. Erst am Montag hatte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums betont, dass eine Umschuldung für Griechenland aus deutscher Sicht "kein Thema" sei. Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte gar, dass die Voraussetzungen für ein neues Hilfspaket für Athen "zur Zeit" nicht gegeben seien. Allerdings sei die Bundesregierung weiterhin gesprächsbereit, so Seibert: "Die Tür für Gespräche bleibt immer offen." Zwei Tage nach der klaren Ablehnung der Griechen bezüglich der Forderungen der Gläubiger des Krisenlandes loten die Euro-Länder am Dienstag Möglichkeiten für eine Überwindung der Probleme aus. Am Dienstagmittag kommen zunächst die Euro-Finanzminister zusammen und erwarten neue Vorschläge der Regierung um Ministerpräsident Alexis Tsipras. Am Dienstagabend besprechen die Staats- und Regierungschefs der Euro-Länder die Situation um Griechenland.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.