Auto/Motor
Industrie erwartet baldigen Durchbruch bei autonom fahrenden Autos
GDN -
Die Automobilindustrie rechnet laut "Welt am Sonntag" mit einem raschen Fortschritt bei der Entwicklung von neuen Assistenzsystemen und autonom fahrenden Autos - und erhofft sich davon Milliardenumsätze. "Heute liegt der Wertschöpfungsanteil der Elektronik am Auto bei rund 30 Prozent. Im Jahr 2020 werden es bereits 50 Prozent sein", sagte Volkswagen-Chef Martin Winterkorn.
"Allein in den kommenden fünf Jahren könnten in Europa rund 90 Millionen `Connected Cars` verkauft werden. Es ist also auch beim Auto nicht zu hoch gegriffen, von einer `digitalen Revolution` zu sprechen." Vernetzte und schließlich autonom fahrende Autos sind für Branche schon deshalb wichtig, weil die mit Milliardenaufwand entwickelten Elektrofahrzeuge noch lange ein Verlustgeschäft für die Hersteller sein werden. Anders als bei den Stromern gibt es für vernetzte Fahrzeuge bereits heute einen Markt. "Allein die für das automatisierte Fahren nötigen Sensoren dürften 2020 ein Marktvolumen von zehn Milliarden Euro ausmachen", schätzt Conti-Chef Elmar Degenhard. Der Gesamtmarkt dagegen ist viel größer. Die Autoexperten vom Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen gehen davon aus, dass der Umsatz mit Assistenten und teil-automatisierten Systemen im Jahr 2020 auf etwa 55 Milliarden Euro wachsen wird. 2030 könne man mit mehr als 300 Milliarden Umsatz rechnen. "Automatisiertes Fahren ist für die Branche die Wachstumsmaschine der nächsten 15 Jahre", sagte CAR-Chef Ferdinand Dudenhöffer. Nach Ansicht der Hersteller, stehen autonom fahrende Autos aus Serienproduktion kurz vor dem Durchbruch. "In circa fünf Jahren werden Autos automatisch auf der Autobahn fahren", sagte Dirk Hoheisel, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH. Das sei der erste Schritt. "Autobahnen sind im Gegensatz zu Innenstädten überschaubares Gelände. Dort erwarten auch wir hoch automatisiertes Fahren um das Jahr 2020 herum", prophezeit Conti-Chef Degenhart. "Dann muss der Fahrer das zwar noch überwachen, aber die Systeme entlasten bereits sehr." Er ist davon überzeugt, dass eine Autobahnfahrt in zehn Jahren ohne menschliche Kontrolle funktioniert.
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