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Ben Kingsley: "Wir brauchen mehr Regisseurinnen in Hollywood"
GDN -
Oscar-Preisträger Ben Kingsley ("Gandhi", "Schindlers Liste") kritisiert, dass in Hollywood zu wenige Frauen die Möglichkeit haben, Regie zu führen. "Das ist ein Jammer. Wir bräuchten viel mehr Regisseurinnen. Sie sehen die menschlichen Verhaltensmuster aus ganz anderen Blickwinkeln als Männer", sagte der englische Schauspieler der "Welt am Sonntag".
Die Spanierin Isabel Coixet, die bei Kingsleys neuestem Film "Learning to drive - Fahrstunden fürs Leben" Regie führte, sei besonders begabt, wenn es darum ging, männliche Verletzbarkeit zu zeigen. "Sie zeigt diese Verletzlichkeit eher als einen Vorzug, als ein Plus, nicht als negative Eigenschaft", sagte Kingsley der "Welt am Sonntag", "wenn sie einen verletzlichen Mann zeigt, liegt darin auch Stärke und Zärtlichkeit. Diese Eigenschaft teilt sie mit anderen Regisseurinnen, mit denen ich gearbeitet habe." Kingsley spielt in dem Film einen indischstämmigen, Turban-tragenden Fahrlehrer in New York, der einer geschiedenen Literatur-Kritikerin das Fahren beibringt. Im Alltag wird dieser Mann Opfer rassistischer Beschimpfungen. Kingsley, der in seiner Karriere oft historische Persönlichkeiten wie Gandhi oder Simon Wiesenthal gespielt hat, sieht sich jedoch nicht als politischen Schauspieler. "Ich bin ein Unterhaltungskünstler, kein politischer Schauspieler in einem propagandistischen Sinn. Aber so, wie ich meinen Job verstehe, gehört es auch dazu, solche Geschichten zu erzählen, zu sagen: "Jungen und Mädchen, aufgepasst, dies alles ist wirklich passiert", sagte er der "Welt am Sonntag". Wenn es nach John Lennon gegangen wäre, hätte Ben Kingsley lieber Musiker werden sollen. Der Beatle hatte Kingsley in den 60ern getroffen, nachdem dieser in dem Musical "A Smashing Day" aufgetreten war. Lennon riet ihm ausdrücklich eine Musik-Karriere anzustreben. "Ich war in dem Stück nur so eine Art musikalischer Erzähler. Ich trug Brecht-artige Songs vor, trat zwischen den Szenen auf und sang dann einen Song", sagte er der "Welt am Sonntag", "ich habe es nie bereut, dass ich kein Musiker geworden bin. Ich habe bis heute ein sehr musikalisches Gehör. Das ist hilfreich, wenn ich Dialekte und Akzente absorbieren muss. In mir steckt noch immer Musik. Ich singe gewissermaßen auf andere Weise - in den Sprachmelodien, auf der Leinwand.
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