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Bericht: Bahn sieht bei Neigetechnik-Zügen wenig Zukunftspotenzial
GDN -
Die Deutsche Bahn (DB) sieht bei Neigetechnik-Zügen nur wenig Zukunftspotenzial. "Der Einsatz von Neigetechnik-Triebzügen wird nach unserer Einschätzung nicht nur in Deutschland ein Sonderfall bleiben", zitiert die "Welt" aus einem Brief des DB-Vorstandsvorsitzenden Rüdiger Grube an den Grünen-Verkehrspolitiker Matthias Gastel.
Dieser hatte sich an Grube gewandt, nachdem die DB wegen technischer Probleme die Neigetechnik an fast allen Dieseltriebzügen der Baureihen 611 und 612 abgeschaltet hatte. Grund sind Befürchtungen, dass sich die Züge nach dem Kipp-Vorgang nicht wieder aufrichten könnten. Dabei könne "das Risiko einer Berührung mit einem anderen Eisenbahnfahrzeug nicht ausgeschlossen werden", schreibt Grube. Bereits vor einiger Zeit hatte die DB die Neigetechnik an den Hochgeschwindigkeitszügen ICE T aus Sicherheitsgründen abgeschaltet. Laut Grube "kann zum jetzigen Zeitpunkt kein valider Termin genannt werden", wann die Neigetechnik wieder eingeschaltet wird. Angesichts der technischen Probleme und der unklaren Zukunftsperspektiven fordert Gastel, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, eine Entscheidung, wie es bei dem Thema weitergehen soll. Da sich "die in Deutschland verwendete Neigetechnik als extrem störungsanfällig erwiesen" habe, müsse sich jetzt die "Bahnbranche darüber verständigen, auf welcher Basis die Neigetechnik eine Zukunft in Deutschland haben kann", sagte Gastel der "Welt". Aber auch der Bund als Eigentümer der Schienenwege sei gefordert und müsse entscheiden, ob noch in Züge mit Neigetechnik und die dafür nötigen Gleissysteme investiert werden soll oder aber die Strecken so ausgebaut werden, dass dort alle Züge auch ohne Neigetechnik schneller fahren können. "Der Bund", so Gastel, "muss sich darüber klar werden, ob er noch in Infrastrukturanpassungen für einzelne Zugtypen investiert oder nicht besser einen Infrastrukturausbau für alle Züge betreibt".
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