Kultur
Zentralrat der Muslime: "Irritationen" wegen Regensburger Papst-Rede Ã
GDN -
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, sieht in der umstrittenen Regensburger Rede von Papst Benedikt XVI. aus dem Jahr 2006 keinen Streitpunkt mehr im heutigen Verhältnis zwischen Muslimen und katholischer Kirche: "Benedikt hat durch diverse Äußerungen und Dialog-Veranstaltungen das Bemühen erkennen lassen, die durch die Regensburger Rede entstandenen Irritationen zu beheben", sagte Mazyek der "Welt" (Online: Donnerstag; Print: Freitag). "Das akzeptieren wir", ergänzte Mazyek, "zumal wir den Eindruck haben, dass jenes Bemühen nicht pragmatische Gründe hatte, sondern aus dem ernsthaften Interesse an einem vertieften Gespräch der Gelehrten entsprang."
Papst Benedikt XVI. war 2006 auch von deutschen Muslimen scharf kritisiert worden, nachdem er in einem Vortrag an der Universität Regensburg einen Satz des byzantinischen Kaisers Manuel II. über die Gewalttätigkeit des Islam zitiert hatte. Von dem kommenden Papst wünscht sich Mazyek die Bereitschaft zum gemeinsamen Einsatz der Gläubigen gegen das Schwinden des Gottesglaubens. "Von einem neuen Papst erhoffen wir uns, dass die katholische Kirche Anregungen gibt für ein gemeinsames Gespräch aller Gläubigen, wie wir den Herausforderungen des Säkularismus und Rationalismus begegnen können." Es sei, so Mazyek, "ein Problem für alle Gläubigen, ob Christen, Juden oder Muslime", dass "die spirituellen und religiösen Dimensionen des Menschen zurückgedrängt" würden. "Mit der katholischen Kirche würden wir gern darüber sprechen, wie wir diesem Problem gemeinsam begegnen können." Nachfolgend das gesamte Zitat von Aiman Mazyek in autorisierter Fassung: "Benedikt hat durch diverse Äußerungen und Dialog-Veranstaltungen das Bemühen erkennen lassen, die durch die Regensburger Rede entstandenen Irritationen zu beheben. Das akzeptieren wir, zumal wir den Eindruck haben, dass jenes Bemühen nicht pragmatische Gründe hatte, sondern aus dem ernsthaften Interesse an einem vertieften Gespräch der Gelehrten entsprang. Von einem neuen Papst erhoffen wir uns, dass die katholische Kirche Anregungen gibt für ein gemeinsames Gespräch aller Gläubigen, wie wir den Herausforderungen des Säkularismus und Rationalismus begegnen können. Es ist ein Problem für alle Gläubigen, ob Christen, Juden oder Muslime, dass die spirituellen und religiösen Dimensionen des Menschen zurückgedrängt werden. Mit der katholischen Kirche würden wir gern darüber sprechen, wie wir diesem Problem gemeinsam begegnen können."
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