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Alstom baut ersten Wasserstoff-Zug
GDN -
Der Bahntechnik-Konzern Alstom hat den weltweit ersten Personenzug mit Wasserstoffantrieb entwickelt. Der am Standort Salzgitter konstruierte und gebaute Zug sei emissionsfrei und durch seinen Elektroantrieb deutlich leiser als Diesel-Triebwagen, die er künftig auf nichtelektrifizierten Strecken ersetzen soll, berichtet die "Welt".
Der Zug mit Namen iLint soll am Dienstag (19.09.) in Berlin auf der Bahnmesse Innotrans erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Ab Dezember 2017 soll der iLint auf der Strecke Buxtehude-Bremervörde-Bremerhaven-Cuxhaven erstmals in Betrieb gehen. Neben der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen gibt es bereits weiter Interessenten. Absichtserklärungen für die Anschaffung des Zuges gibt es aus den Ländern Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen, entsprechende Anfragen aus dem Ausland unter anderem aus den Niederlanden, Dänemark oder Norwegen. Der iLint hat auf dem Dach einen Wasserstofftank und die Brennstoffzelle. Die wandelt den Wasserstoff direkt in elektrische Energie um. Der Zug kommt mit einer Tankladung 600 bis 800 Kilometer weit und hat eine Höchstgeschwindigkeit von 140 Kilometern pro Stunde. Die ersten Exemplare des iLint sind fertiggestellt, im Herbst beginnt das Zulassungsverfahren beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA). Die Prüfungen dort ziehen sich bekanntlich, besonders bei neuentwickelten Zügen. Der Wasserstoff-Zug von Alstom baut aber auf der bestehenden Triebzugfamilie Lint des französischen Bahnkonzerns auf. Neu ist nur der Antrieb. Deshalb ist man bei Alstom sicher, dass alle Genehmigungen bis Ende 2017 vorliegen werden. Neben den Zügen will Alstom außerdem für die nötigen Wasserstoffanlagen an den Strecken sorgen. "Wir werden ein entsprechendes Versorgungssystem dafür aufbauen, einen Partner dafür haben wir bereits", sagte Didier Pfleger, Vice President Deutschland & Österreich von Alstom, der "Welt". Der Wasserstoff soll neben dem Bezug aus Industrieanlagen mittelfristig aus eigenen Quellen kommen. Bei Alstom überlegt man, für die H-Züge entsprechende Elektrolyseanlagen zu bauen, um die Bahnen vor Ort betanken zu können.
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