Finanzen
Hälfte der nicht-erwerbstätigen alleinerziehenden Mütter will arbeiten
GDN -
27 Prozent der alleinerziehenden Mütter mit mindestens einem minderjährigen Kind waren 2017 ohne eine Beschäftigung. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) dieser nicht-erwerbstätigen alleinerziehenden Mütter war allerdings an der Aufnahme einer Arbeit interessiert, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) im Rahmen einer Pressekonferenz zu Alleinerziehenden in Deutschland mit.
Familiäre oder persönliche Gründe wurden von ihnen am häufigsten als Hinderungsgrund angegeben. Im Vergleich dazu haben in einer Partnerschaft lebende nicht-erwerbstätige Mütter deutlich seltener den Wunsch, eine Arbeit aufzunehmen (29 Prozent). Die finanzielle Situation von Alleinerziehenden ist immer wieder Gegenstand der öffentlichen Diskussion. Dazu sagte Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes (Destatis): "Alleinerziehende und ihre Kinder sind überdurchschnittlich häufig armutsgefährdet. Finanziell stehen sie nach wie vor oftmals schlechter da als Menschen, die in anderen Familienformen leben. Für sie sind deshalb familienpolitische Maßnahmen eine besonders wichtige Unterstützung." Die Armutsgefährdungsquote für Personen in Alleinerziehenden-Haushalten lag 2016 bei 33 Prozent (Bevölkerungsdurchschnitt: 16 Prozent). Darüber hinaus hatten knapp zwei Drittel der Personen in Alleinerziehenden-Haushalten (63 Prozent) nicht die finanziellen Mittel, unerwartete Ausgaben von knapp 1.000 Euro zu bestreiten (Bevölkerungsdurchschnitt: 30 Prozent). Im Jahr 2017 gab es insgesamt 8,2 Millionen Familien, in denen mindestens ein minderjähriges Kind lebte. Das waren 1,2 Millionen Familien weniger als noch vor 20 Jahren. Dagegen stieg die Zahl der Alleinerziehenden in diesem Zeitraum um 200.000 auf gut 1,5 Millionen Familien. Damit hatte knapp jede fünfte Familie mit mindestens einem minderjährigen Kind (19 Prozent) im Jahr 2017 eine alleinerziehende Mutter oder einen alleinerziehenden Vater, teilten die Statistiker mit. Mit einem Anteil von 70 Prozent bestand die große Mehrheit der Familien jedoch nach wie vor aus Ehepaaren mit Kindern.
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